„Zero Waste“ thematisiert die Abfallvermeidung

Im Museum der bildenden Künst

Noch bis zum 8. November kann im Museum der bildenden Künste zu Leipzig die Ausstellung „Zero Waste“ (Null Müll) besucht werden. Müll ist überall: Zuhause, auf der Straße, im Park, aber auch als gigantischer Strudel im Pazifik, Feinstaub in der Luft und Mikroplastik in der Nahrungskette. Die Gruppenausstellung zeigt internationale Positionen zeitgenössischer Kunst, die auf die Dringlichkeit verweisen, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben.
In Installationen, Videos, Skulpturen und Fotografien untersuchen die Künstlerinnen und Künstler globale Konsequenzen von Plastikverpackungen, Reifenabrieb, giftigen Chemikalien und Überproduktion.
Einige Beispiele: Dani Ploeger experimentiert mit Stresstestmaschinen und stellt den von Herstellern frühzeitig herbeigeführten Alterungsprozess bloß. Die Leipziger Künstlerin Klara Meinhardt gießt Styroporverpackungen von Haushaltsgeräten in Beton ab. Die Nachhaltigkeit von Kleiderspenden stellt Christoph Medicus mit seinem Altkleiderspendenzelt infrage. Das Künstlerduo Chico Togni und Kadija de Paula aus Brasilien baute aus vorgefundnen und recycelten Materialien eine „Zero Waste“-Küche. Die Künstler nennen ihre Installation „K+ C’s legendäres Zero Waste Kitchen-Ensemble“. Dabei haben sie ihren persönlichen Müll in „Bilder einer Zeit ihres Lebens“ verwandelt. Eine Kette aus Kleinstmüll wie Bonbonpapier und einen Quilt aus Umzugsdecken verschiedener Länder zeigt Wolf von Kries.
Die Ausstellung will nicht nur einen kritischen Blick auf den aktuellen Zustand unserer Erde werfen, sondern Lösungsansätze diskutieren und Visionen für die Zukunft entwerfen. „Zero Waste“ entstand in Kooperation des Leipziger Museums mit dem Umweltbundesamt, kuratiert von Hannah Beck-Mannagetta und Lena Fließbach. „Wir sind stolz und glücklich, dass wir das geschafft haben“, sagt Jeannette Stoschek, kommissarische Direktorin des Museum der bildenden Künste. Thematisiert werde die Abfallvermeidung. Nun komme es darauf an, das Bewusstsein für Müllvermeidung zu schärfen.
„Die Menge an Verpackungsmüll steigt“, konstatiert Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin für „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“ am Umweltbundesamt. Statistisch kaufe jeder im Jahr an die 60 neue Kleidungsstücke. Das sei ein unhaltbarer Zustand. Zudem sei die Reparatur von Geräten und anderen Produkten lernbar und möglich. Dadurch steige die nötige Wertschätzung. Der Ausstellung ist eine nachhaltige Wirkung zu wünschen.

Text | Foto: anne

In der Ausstellung „Zero Waste“.