Wenn man in sich hört…

Bei „MELONIE“, einem Stoffladen auf der Käthe-Kollwitz-Straße, Eingang Gottschedstraße 7-9, arbeitet ein junger Mann, dessen freundliches Lächeln dazu einlädt, mit ihm zu plaudern. Dieser junge Mann, der dort verkauft, das Büro schmeißt, sich um die Warenwirtschaft kümmert, heißt Ronny Hoffmann. Und er liebt seine Arbeit, obwohl sie nicht so geplant war. Einen Plan oder gar ein Motto, so behauptet der 36-Jährige, habe er ohnehin nicht. Eigentlich sei sein Name Programm. „Ein Mann der hofft – der Hoffmann“, sagt er verschmitzt. „Die Menschen sollten ihrer Liebe im Herzen folgen!“, empfiehlt er. Von wegen „kein Lebensmotto haben“.
Genau dieses Motto hat den engagierten Verkäufer von einer angefangenen Lehre bei einem Baumarkt, über eine Verwaltungslehre, den Zivildienst auf dem Friedhof, zum Fußball nach England gebracht, wo er gern Fußballprofi geworden wäre, dem Vorbild Roy Keane nacheifernd. Letztendlich reichte es für ein paar Einsätze – und das ist bei Weitem nicht despektierlich gemeint – in unterklassigen Teams. Daran trug sicher auch ein Kreuzbandriss Schuld. Immerhin stand auf seinem Trikot „Hopeman“. Unter diesem Namen hatte er sich beim englischen Fußballverband angemeldet.
Der ehemals leidenschaftliche Fußballer hat also den sicheren Beruf gegen eine unsichere Fußball-Karriere eingetauscht, bereut aber nichts. Im Gegenteil. Gestärkt kam er aus England zurück, wurde später Trainer beim SV Naunhof, erreichte mit seiner Mannschaft das Kreispokalfinale und gewann es.

Dem Herzen folgen …
In einer Schublade daheim liegt ein fast fertiges Kinderbuch von ihm und wer will, der kann sich eine CD von Ronny Hoffmann anhören. „Die Musik war schon immer da“, erzählt er. Da war es nur zwangsläufig, selbst kreativ zu werden.
Ja, wenn man in sich HÖRT! Dazu muss man allerdings manchmal auch allein sein. Diese Phasen genießt er. Wer weiß, was das Herz noch so alles für Melodien spielt und zu sagen hat …