Was ist eine MaMoGalerie?

Im Gespräch mit Michael Oertel

Fotograf, Buch- und Ortsblatt-Autor, Initiator des Mehrweg e. V. – Schlagwörter, die alle zu Michael Oertel führen. Er ist ein Multiplikator. Doch was macht er in diesen kontaktarmen Corona-Zeiten?
Ortsblatt-Leipzig fragte nach:

„Ich würde sehr gern mit meiner Partnerin Ausstellungen und Lesungen organisieren und durchführen, vor allem Lesungen im Kinderkrankenhaus, denn Gesundheit fängt ja im Kopf an. Leider ist die Realität eine andere, so dass neue Wege gegangen werden.
Wir hatten die Idee, die kleinste Galerie der Welt aufzubauen (wobei sich über das „kleinste“ streiten lässt), da unser „Gebäude“ aber nicht geliefert werden konnte, haben wir nun damit begonnen, an der allerkleinsten Galerie zu werkeln. Aus einer Idee wurden Skizzen, Entwürfe, ein Konzept, Bestellungen und tägliches Arbeiten – alles unter dem Titel „MaMoGalerie“. Nebenbei schreibe ich an einem Roman.“

MaMoGalerie – was verbirgt sich dahinter?
„Das Gegenteil von MOMA ist MaMo, die Galerie von Malu (Sieber, der Erfinderin und künftigen Direktorin) und Michael (Oertel), die allerkleinste, die sich den Leitsatz „Kunst ist für ALLE da!“ gegeben hat. Die Grundfläche der Galerie beträgt stolze 0,6 Quadratmeter, aufgeteilt in zwei Räume, mit einer Empore über zwei Wände. Wenn die Galerie fertig ist, wird sie feierlich eröffnet, werden Fotos von mir, die Serien „Edgars_Andalusien“ und „Edgars_Ge(h)Danken(!)welt“ zu sehen sein. Dann werden Künstler die Möglichkeit bekommen, in der MaMoGalerie auszustellen, und die Galerie kann ausgeliehen werden, ist nahezu überall aufstellbar.
Im Übrigen: es haben schon Künstler (Maler und Fotografen) angefragt, wollen in der MaMoGalerie ausstellen. Eine Anfrage kommt sogar aus Schweden.“
 
Wo bastelt Ihr an Eurer Minigalerie?
Die Ideen werden im Denkerstübchen und im Schlafzimmer geboren, gewerkelt wird im Keller in der Werkstatt. Dort gibt es Raum und viel nützliches Werkzeug.“
 
Und was ist oder wurde aus dem WolkenSchachLenkwal des Mehrweg e. V.?
Die Frage kann ich gar nicht recht beantworten. Ich zumindest habe mich anderen, neuen Aufgaben gewidmet. Den Vorstand des Mehrweg e. V. habe ich vor vier oder fünf Jahren verlassen. Seither habe ich mich zurückgezogen. Eben, um an dem Friedensprojekt „Geraubte Kindheit – wenn die Erwachsenen Krieg spielen“ (Ortsblatt berichtete in der Stötteritzer-Ausgabe 6 und 10/ 2019) zu arbeiten, schwerstkranken Kindern in der Uni-Klinik vorzulesen und eine MaMoGalerie aufzubauen …“

Na dann, viel Erfolg!

Die kleinste Galerie aus der Vogelperspektive.