Tim Voigt: Musik verbindet

Betritt man das Zimmerchen von Tim Voigt, glaubt man, sich in einem kleinen Musikinstrumentenmuseum zu befinden. Aber all diese Blechblas-, Saiten- und Tasteninstrumente sind tatsächlich dauerhaft in Gebrauch, denn Tim Voigt spielt so viele Instrumente, dass zwei Hände nicht ausreichen, um sie aufzuzählen.
„Ich war fünf Jahre, als ich nach einer von mehreren Operationen aus dem Krankenhaus zu meinen Großeltern kam. Die legten ein Schallplatte mit Orgelmusik auf, und ich sagte, dass ich später einmal Orgel spielen möchte“, erzählt der junge Mann, der als „behindert“ gilt, sich aber nicht so fühlt. Er hat, so erzählt er, die Angst in Freude am Leben eingetauscht.
Musik sei eine besondere Quelle der Freude. „Musik heilt“, weiß das Multitalent. Und fügt ergänzend hinzu: „Musik ist Balsam für die Seele!“ Was Tim Voigt selbst als wohltuend und heilend empfindet, gibt er engagiert weiter. So spielt er in mindestens fünf verschiedenen Musikgruppen mit, sitzt an Sonntagen unter anderem an der Probstheidaer Kirchenorgel und tritt auch schon mal solo auf. „Musik verbindet“, so Tim Voigt. Sein Wunsch: „Die Menschen müssen miteinander und mit der Natur auskommen, müssen auf ihre Seelen hören!“ Dazu will er mit seiner Musik beitragen, das ist sein Traum. Ein großer, wie er zugibt. Und da hat er noch einen in petto. Liebend gern möchte er sich ein Trautonium selbst bauen. Wenn Sie jetzt nicht wissen, was das für ein Instrument ist, ist das nicht schlimm. „Eines der ältesten elektronischen Instrumente, quasi der Vorläufer des Synthesizer“, erklärt mir der Musiker lachend. Nun ja, dann bleibt nur zu hoffen, dass in dem kleinen Zimmer von Tim Voigt dafür noch der Platz gefunden wird!
Kontakt: Tim Voigt, tim_bwv552@outlook.de

Texte | Fotos: Oliver Bönisch