Starkregen: Wer pflegt die Entwässerungs­gräben zwischen den Feldern?

Immer wieder kommt es in diesem Sommer auch im Leipziger Raum zu Starkregenereignissen. Dabei steigen die Pegel nicht nur in Flüssen wie Weißer Elster oder Mulde bedrohlich an – auch Entwässerungsgräben laufen voll.
So verteilte die Freiwillige Feuerwehr Baalsdorf am 24. August an Anwohner des Pösgrabens in Kleinpösna vorsorglich Sandsäcke, die glücklicherweise zumindest bis Redaktionsschluss noch nicht zur Anwendung kommen mussten.

Seit einigen Jahren monieren indes die Bürger Kleinpösnas, dass die Entwässerungsgräben zwischen den Feldern nicht regelmäßig von  Wildwuchs und Unrat befreit würden. Diese Pflege sollte eigentlich dem Leipziger Amt für Stadtgrün und Gewässer unterstehen, berichtete die für diesen Bereich zuständige Ortsvorsteherin Annemarie Opitz aus Engelsdorf auf Anfrage. Genau das bleibe aus, sagen die Anwohner.
Sie machten für den jüngsten Rückstau des Pösgrabens mit Verlauf längs durch den Ort zudem aber „ökologisch angelegte“ Schilfgewächse, insbesondere in Höhe der Zufahrt zum Kieswerk, für überschwemmte Felder verantwortlich.

Hochwasserschutzkonzept wird überarbeitet

Das Amt für Stadtgrün und Gewässer äußerte sich ebenfalls zum Sachverhalt: „Die Stadt Leipzig ist für die Unterhaltung des Pösgrabens innerhalb der Stadtgrenze zuständig. Im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Gewässer kümmert sich eine externe Firma regelmäßig um die Gewässerunterhaltung am Pösgraben auf Leipziger Gebiet und trägt Sorge dafür, dass das Gewässer funktionstüchtig bleibt und der Abfluss gewährleistet ist. Dabei werden die Anforderungen an den Hochwasserschutz und auch ökologische /naturschutzfachliche Belange berücksichtigt. Bei dem angesprochenen Dauerregen kam es am Pösgraben zu einem kurzzeitigen Rückstau des Wassers. Das kann verschiedene Ursachen haben, etwa Brückendurchlässe und verrohrte Abschnitte“.
Das Hochwasserschutzkonzept für den Pösgraben werde aktuell überarbeitet, hieß es weiter, und: „Um den Hochwasserschutz im Gebiet Kleinpösna zu verbessern, werden auf Grundlage dieses Konzeptes in den kommenden Jahren geeignete Maßnahmen am Gewässer umgesetzt.“

Am Pösgraben bei Kleinpösna
Text | Foto: Anke Brod