Schulschach ist eine feste Größe in Sachsen und in Leipzig. Bei den Deutschen Meisterschaften sind Leipziger Grundschulen regelmäßig mit von der Partie. Und oft bringen sie große glitzernde Pokale mit zurück, zuletzt 2018 die Schule am Auwald den silbernen und die Grundschule Markkleeberg-West den bronzenen.
Viele der Kinder spielen längst in einem Schachverein, die beiden genannten bei der SG Turm Leipzig beziehungsweise der BSG Grün-Weiß Leipzig. Letztere wird dank der Zusammenarbeit mit der Schachschule Leipzig üppig mit Nachwuchs versorgt, so dass Grün-Weiß im Gegensatz zu vielen überalterten Schachvereinen am Ausbau seiner Erwachsenenabteilung arbeitet.
Aber zurück zu den Knirpsen. Eltern halten Schulschach für ähnlich wertvoll wie musikalische Früherziehung. Warum eigentlich?
Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Studien, die belegen, das Schachunterricht die Konzentrationsfähigkeit der Jüngsten steigert und damit ihre schulischen Leistungen verbessert. Ganz besonders auffällig beim Feldversuch in Trier – durchgeführt von der dortigen Universität – waren die Verbesserungen bei leistungsschwachen Schülern in Deutsch, Lese- und Sprachverständnis und Mathematik. Aber Studien selbst in Amerika oder Afrika fördern ähnliche Ergebnisse zu Tage.
Hierzulande war es dann der Pisa-Schock, durch den die Förderung des Schulschachs an Stellenwert gewann. Allerdings sollten Schach-Angebote regelmäßig stattfinden und qualitativ hochwertig sein. Dann gilt das Zitat vom langjährigen Präsidenten des Deutschen Schachbundes Egon Ditt: „Das Schachspiel trainiert Fähigkeiten und Fertigkeiten, die keine Schule und keine Universität in ihren Ausbildungsgängen so ausgeprägt haben. Wir lernen beim Schach in kurzer Zeit eine gegebene Situation zu analysieren, zwischen mehreren Entscheidungsalternativen abzuwägen und schließlich die Entscheidung und deren Folgen auf uns zu nehmen. Wir begeben uns freiwillig in eine Stresssituation und lernen kühl und nüchtern zu handeln. Schach als Sport fasziniert Kinder, weil sie in dieser Welt des Geistes ernst genommen werden und weil sie unabhängig vom Alter nur an ihrem Spiel gemessen werden.“
www.bsg-gruenweiss-leipzig.de
Jugendopen 2019 der BSG Grün-Weiß Leipzig.
Text | Foto: Frank Willberg