Probstheidaer Geschichte(n)

Postagentur, Polizeistation, Senioren-WG …

In Probstheida gibt es ein Haus mit sehr wechselvoller Geschichte in der Connewitzer Straße 1. Es diente nicht nur als Wohnhaus, sondern im Laufe der Zeit zu verschiedenen Zwecken. Sogar eine Leiche wurde dort einmal versteckt.
Das repräsentative Eckhaus wurde um 1890 erbaut als Probstheida noch ein Vorort von Leipzig war. Im damaligen Straßenverlauf war es die Hausnummer 4, wann die Hausnummern geändert wurden, ist nicht genau bekannt.
Das erste Telefonkabel von Thonberg nach Probstheida wurde 1900 verlegt, die ersten Anschlüsse erhielten die Schule und das Postamt. Die Postagentur Probst–heida wurde 1900 zunächst im Geschäft Engemann eingerichtet, nachdem Pfarrer Günter von 1882 bis 1910 die Postvollmacht innegehabt hatte. Am 1. Januar 1910 wurde die Eingemeindung von Probstheida im Gemeindeamt feierlich vollzogen. Es existierte damals auch ein Gemeindehaus und eine Polizeiwache.
Das Haus in der Connewitzer Straße beherbergte ab 1913 die Postagentur. 1928 war als Besitzerin des Hauses eine Frau Müller aus der Menckestraße 10 bekannt. 1952 befand sich darin kurzzeitig eine Zweigstelle der Polizei.
Bis in die 1990er Jahre wurde das Haus als Wohnhaus genutzt, später saniert und teilweise umgebaut.
1997 eröffnete darin die Kurzzeitpflege Aurich und im Jahr 2000 eine Seniorenwohngemeinschaft. Außerdem befinden sich im Erdgeschoss noch zwei Arztpraxen.
Traurige Berühmtheit erlangte das Gebäude 1994 nach dem spurlosen Verschwinden des 11-jährigen Michael Teumer aus Lößnitz. Durch den Hinweis eines anonymen Briefschreibers wurde die Leiche des Jungen, der angeblich bei einem Verkehrsunfall verstorben war, unter einem Gullydeckel im Hof der Connewitzer Straße 1 gefunden.

KiSch

Connewitzer Straße 1 – ein Haus mit vielen spannenden Geschichten.
Foto: G.G.