Premiere in Connewitz – „New York 9/11“ im Panometer Leipzig

Seit dem 9. April 2022 zeigt Yadegar Asisi „New York 9/11 – Krieg in Zeiten von Frieden“ im Panometer Leipzig. Das Anti-Kriegsprojekt ruft die Anschläge vom 11. September mit ihren globalen Auswirkungen auf unsere Gegenwart in Erinnerung. Der Weg durch die Ausstellung führt chronologisch durch die vergangenen 20 Jahre zurück bis zum 11. September 2001.
Fünf Installationen visualisieren zunächst die weniger sichtbaren Folgen des Schicksalstags: Das verursachte Leid in den durch Krieg zerrütteten Ländern im Mittleren Osten, die immensen Folgekosten des Krieges gegen den Terror, die Schicksale von Flüchtlingen und Zeitzeugen, die namenlosen Opfer von Folter, Kampfhandlungen und Verfolgung als unmittelbare Auswirkung von 9/11. Die raumbeherrschenden Installationen eröffnen einen menschlichen Blick auf die vergessene Seite des Leids abseits der häufig auf den Westen fokussierten Erinnerungskultur.
Für Yadegar Asisi stehen dabei existenzielle Fragen nach unserem Umgang mit Krieg und Gewalt im Mittelpunkt: Wieso beantworten wir Terrorismus mit Angriffskriegen? Wie gehen wir mit Flucht und Vertreibung um? Wieso vergessen wir so schnell, wenn uns Leid und Krieg nicht unmittelbar selbst treffen?
Am Ende der Chronologie zeigt das Panorama New York 9/11 die Szenerie am World Trade Center am Morgen des 11. September 2001 um 08:41 Uhr, fünf Minuten vor den Attentaten. Mit dem Wissen um die nachfolgenden Katastrophen wird dieser Ausgangspunkt inmitten des morgendlichen Trubels im multikulturellen Manhattan zu einer scheinbar utopischen Momentaufnahme.
New York 9/11 – Krieg in Zeiten von Frieden ist nach Leipzig 1813, Die Mauer und Dresden 1945 Yadegar Asisis viertes Anti-Kriegsprojekt und führt seine Betrachtung der Welt unter besonderem Fokus auf die Kriege der Neuzeit fort.

Yadegar Asisi koloriert die Panorama-Skizze in seinem Atelier.
©asisi