Paunsdorf gestern und heute: Die zwei Schreibwarenhandlungen gegenüber der Schule (Teil 2)

Ab ca. 1920 übernahm Gustav Eisert die Buch- und Schreibwarenhandlung von Otto Georgi. Neu im Sortiment waren jetzt auch Zigarren. Zahlreiche Pausndorfer Postkarten tragen die Bezeichnung „Verlag Gustav Eisert“.
Gustav Eisert wurde krank und ab 1928 Invalide, seine Wohnung befand sich gegenüber vom Laden in der Döllingstraße 23. Krankheitsbedingt gab er den Laden auf. Nachfolger wurde Erich Heinze. Zum Sortiment gehörten dann auch Zigarren und Tabak.
Laut Leipziger Adressbuch von 1937 gab es erneut einen Besitzerwechsel: G. Schubert Schreibwaren. Ab 1939 übernahm Alfred Thörmer das Geschäft. Er hatte bereits seit 1929 ein Buch- und Versandgeschäft in der Böttgerstraße 22. Außerdem hatte er eine Buchhandlung und Leihbibliothek. 1949 wird daraus eine „Alfred Thörmer KG“. Er verkaufte jetzt auch Fest- und Scherzartikel. Wenn im September die Kinder und Jugendlichen „Tauchscher“ feierten, kauften sie vorher Knallerbsen, Zündhütchen, Pappnasen, Masken zum Verkleiden u. v. m.
Geschlossen wurde der Laden etwa Ende der Fünzigerjahre. Die Räumlichkeiten wurden als Wohnung umgebaut.
Der gegenüber liegende Laden von Paul Sperling, ab 1928 von seinem Sohn Herbert geführt, hatte noch bis 1975 geöffnet. Als Herbert 1972 starb, führte seine Frau das Geschäft bis 1975 weiter. Zwei Schreibwarengeschäfte, nur 20 Meter voneinander entfernt, das war schon kuriuos.

Ehemalige Schreibwarenhandlung von Alfred Thörmer, im Winter 1984/85 aufgenommen. Eingangstür und Schaufenster sind zugemauert.
Text | Bilder: Lothar Schmidt