Paunsdorf gestern und heute: Das Rittergut Paunsdorf und seine Besitzer (Teil 2)

Nach dem Tod von Heinrich Albin Kärner im Jahr 1879 übernahm das Rittergut Heinrich Woldemar Kärner. Er war jetzt Gutsvorsteher für den Rittergutsbezirk Paunsdorf. Sein Stellvertreter war Rittergutsgärtner Carl Gustav Seyfferth.
Die laufenden Geschäfte besorgte Gemeindevorstand Herr Rössger, er war früher stellv. Gutsvorsteher. 1888 erbte Heinrich Woldemar von seiner Mutter Agnes verw. Kärner.
In einem Schreiben an die Kgl. Amtshauptmannschaft Leipzig vom 12. August 1912 teilte Woldemar Kärner die Brand-Cataster-Nummern mit: Nr. 1 Haupthof bewohnt, Nr. 1b Feldscheune, Nr. 1d Wasserwerk (Muldenbrunnen genannt), Nr. 19 Restaurant ohne Wohnung, Nr. 65 Schäferei und Arbeiterhof, Nr. 87 Schutzhaus für Waldaufsicht (sog. Kiebitzturm), Nr. 88 Kiebitzhäuser zurzeit als Jagd- und Waldhaus benutzt, im übrigen als unbewohnt jetzt zu betrachten.“
Schreiben von Woldemar Kärner an Kgl. Amtshauptmannschaft Leipzig vom 1. November 1916: „Da der stellvertretende Gutsvorsteher in Anbetracht der Vielseitigkeit und Umfänglichkeit der Geschäfte zuweilen einer Mithilfe und insbesondere in Fällen meiner Behinderung eines Stellvertreters nicht gut entbehren kann, ernenne ich zu Herrn Seyfferth Nachfolger Herrn Buchbindereimeister Robert Paul Sperling, geb. am 28. Juni 1870 in Borsdorf bei Leipzig und ersuche ergebens ihm dementsprechend als stellvertretenen Gutsvorsteher in Pflicht zu nehmen. Herr Sperling besitzt die in Betracht kommenden Eigenschaften und wohnt in Paunsdorf Albertstraße 24 (später Barbarastraße), also in unmittelbarer Nähe des Gutsbezirkes. In Ehrerbietung W. Kärner Rittergutsbesitzer und Gutsvorsteher.“
Auf dieses Schreiben antwortete die Kgl. Amtshauptmannschaft Leipzig am 14. November 1916: „Sperling besitzt nach Auskunft des Gemeindeamtes Paunsdorf die sächsische Staatsangehörigkeit und wohnt über 2 Jahre dort, Major Breiting.“

Glückwunschkarte vom Rittergut Paunsdorf um 1905
Text | Postkarte: Lothar Schmidt