Paunsdorf gestern und heute: Das Rittergut Paunsdorf und seine Besitzer (Teil 1)

1349 wurde der Ritter von Haldecke, genannt der Weidmann, eingesetzt, der gleichzeitig die Obrigkeit über Bunsdorf (Paunsdorf) besaß. Die Haldecks waren ein altes Meißnisches Gutsherren-Geschlecht des XII. bis XVI. Jahrhunderters. Ihr Stammsitz war Freyburg/Unstrut.
1410 wurde das Geschlecht der Pflugks zu Leipzig ihre Nachfolger. Ein böhmisches Herrenstandgeschlecht, das mehrere Güter um Leipzig hatte und von deren Bewirtschaftung lebte.
1467 haben die Pflugks zu Leipzig das Dorf Baunsdorff mit vier Freihufen (Herrengut) und sechs Wirten (Hofbauern) mit 12 Hufen als Afterlehn.
1485 belehnen sie es an die Gebrüder Thümmel. 1621, im 30-jährigen Krieg, ging das Anwesen an den Amtsschösser zu Leipzig, Herrn Christoph Funke, wird aber nach dessen Tod 1635 durch Wolf Otto vom Timmel, Oberstleutnant auf Schmöln, zurückgekauft.
1764 verkauft Major Friedrich Adolf von Tümmel Paunsdorf für 17 000 Reichstaler an Dr. Christian Wilhelm Küstner, Ratsherr, Baumeister und Bürgermeister zu Leipzig.
1790 verkauft Küstner für 30 000 Taler an Gottfried Arndt. Bei der Völkerschlacht von Leipzig 1813 wird das Gut so zerstört, dass Arndt es nicht wieder aufbauen kann. Er verkauft es für 52 000 Taler 1818 an Dr. med. etph. Johann Heinrich Kärner. Er lässt das Gut mit dem Herrenhaus wieder aufbauen. Nach seinem Tod am 13. Januar 1824 fiel es an seinen noch unmüdigen Sohn Heinrich Albin Kärner, vertreten durch seine eingesetzten amtlichen Anwälte, bis zu seiner Volljährigkeit. Er verstarb am 3. Mai 1879 an einem Schlaganfall.

(wird fortgesetzt)

Die Postkarte vom Rittergut zeigt links den Kiebitzturm (erbaut 1845) im Paunsdorfer Wäldchen, in der Mitte das Herrenhaus mit Eingang, rechts das Wappen vom Rittergut und dem Herrenhaus.
Text | Postkarte: Lothar Schmidt