Paunsdorf gestern und heute: Bahnhof Paunsdorf – Ladestelle Stünz

Im Jahr 1887 wurde die Bahnstation Paunsdorf-Stünz eröffnet. Durch das entstehende Industriegebiet wurden viele Waren per Gütertransport angeliefert.
Dem Bahnhof Paunsdorf war die Ladestelle Stünz unterstellt. Die Adresse lautete Geithainer Straße 4/ Kataster-Nr. 22. Von der Geithainer Straße führte eine Zufahrtsstraße direkt zur Ladestelle. Hier befanden sich die Gleis–anlagen und ein Güterschuppen. In unmittelbarer Nähe waren auch die Stünzer Windmühle sowie Lagerplätze vom Baugeschäft A. Schwarze, vom Tiefbaugeschäft Gerstenberg u. Döhler und dem Tiefbaugeschäft F. Günther aus der Karl-Härting-Straße 22.
Die Ladestelle hatte für den Güterversand sowie den Güterempfang von 7 bis 12 Uhr vormittags und 2 bis 6 Uhr nachmittags geöffnet, an Sonn- und Festtagen nur für Eilgüter von 7 bis 12 Uhr vormittags mit Ausnahme der Zeit des Gottesdienstes.
Es gab einen unbeschränkten Waggonladungs-, Eilgut- und Güterverkehr. Sie waren dem Bahnhof unterstellt. Später gehörte die Ladestelle Stünz zum Bahnhof Engelsdorf.
1929 wurden Frachtstückgüter von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr angenommen und ausgeliefert. Wagenladungen erfolgten hingegen durchgehend von 7 bis 6 Uhr. An Sonn- und Feiertagen war die Ladestelle Stünz geschlossen.
Bis zu welchem Jahr die Ladestelle in Betrieb war, ist nicht bekannt. Der Güterschuppen und die Gleisanlagen waren noch bis um 1970 zu erkennen. Die Zufahrtsstraße von der Geithainer Straße ist aber schon lange gesperrt.

Zahlreiche Helfer beim Entladen eines Waggons mit Kartoffeln in der Ladestation Stünz.
Text | Foto: Lothar Schmidt