Ortsblatt-Museumstipp

Elsa Asenijeff tritt aus dem Schatten von Max Klinger

Der 100. Todestag von Max Klinger macht es möglich, endlich mal gebührend Klingers Muse, die Schriftstellerin Elsa Asenijeff (1867–1941), zu würdigen. Im Studio des Stadtgeschichtlichen Museums wird sie als „ganz selbständige Persönlichkeit“ präsentiert, die ihrer Zeit voraus war, sagt Direktor Dr. Anselm Hartinger. Der Briefwechsel als Zeugnis der ebenso leidenschaftlichen wie tragischen Liebesbeziehung steht im Zentrum der Schau.
Mehr als 1300 Briefe besitzt das Museum. 1926 wurden sie von Elsas Vormund verkauft, zum Zwecke einer menschenwürdigen Unterbringung in der Heilanstalt, denn nach Klingers Tod stand Asenijeff völlig mittellos da und war wegen „Querulantenwahnsinns“ entmündigt und zwangsweise in die Nervenklinik eingewiesen worden. Eine geschiedene Frau zu heiraten, hatte die Familie Max Klingers stets strikt abgelehnt. Als Frau war sie damals vom Direktstudium ausgeschlossen, durfte nur Gasthörerin sein. 1897 lernte sie in Leipzig Max Klinger kennen, der sie ins Atelier einlud. Es begann eine glückliche Zeit.
Auf der Suche nach Marmor für die „Beethoven“-Plastik reisten beide durch Frankreich und Griechenland. Über dieses Werk, in der Klingerschau im Bildermuseum zu sehen, verfasste Asenijeff eine Abhandlung.
Ein Porträt von ihr ist an der Rückenlehne von Beethovens Sessel zu entdecken. So ergänzen sich die Ausstellungen der Nachbarmuseen. Dank der langjährigen Vorarbeiten durch die Kunstwissenschaftlerin Rita Jorek sei es endlich gelungen, Elsa A. aus dem Schatten von Klinger herauszuholen, so Kuratorin Ulrike Dura.

anne

Weitere biografische Details sind dem Begleitheft „Und ich küsse dich mit allen Gedanken. Elsa Asenijeff und Max Klinger in Briefen und Bildern“ zu entnehmen.
Stadtgeschichtliche Museum
Haus Böttchergäßchen,
Böttchergäßchen 3