Neue Straßenbäume für Lindenau

Straßenbäume leisten schon immer einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität in der Stadt. Angesichts der dringend notwendigen Anpassung unserer Stadt an den Klimawandel brauchen wir mehr Grün. Bäume tun uns Menschen gut. Sie halten die Luft rein, spenden Schatten, kühlen und fördern als Lebensraum für Insekten und Vögel die biologische Vielfalt. Im Jahr 2019 hat der Stadtrat deshalb das Straßenbaumkonzept Leipzig 2030 beschlossen mit dem Ziel, jedes Jahr 1.000 Bäume zusätzlich zu den bestehenden Stadtbäumen zu pflanzen. Zwar konnte diese Zielmarke noch nicht erreicht werden, doch das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig will die Aufgabe nun mit zusätzlich eingestellten Mitarbeiter*innen bewältigen.

Von der Idee bis zur Pflanzung

Die dazugehörigen Prozesse sind sehr komplex. Denn von der ersten Idee für einen neuen Baum bis zur Pflanzung an einer Straße kann es bis zu zwei Jahre dauern. Jeder Baumstandort muss im Vorfeld umfassend untersucht werden. Unter- und oberirdische Leitungen werden geprüft, der anstehende Boden- und Straßenaufbau ermittelt. Ist ein Standort bestimmt, werden weitere Ämter der Stadt Leipzig beteiligt, um auch Belange der Verkehrs- und Stadtentwicklung sowie des Denkmal- und Brandschutzes zu berücksichtigen. Erst dann wird die Baumart ausgewählt. Sie muss den zu erwartenden Klimabedingungen gerecht werden, aber auch mit seiner Wuchs- und Kronenform zum Standort passen. Deshalb setzt das Amt für Stadtgrün und Gewässer bei der Auswahl der Bäume auf Vielfalt und auf besonders stadtklimaangepasste Baumarten und -sorten. Neben Trauben-Eiche, Hainbuche und Feld-Ahorn kommen nun öfter auch Amberbaum und Tulpenbaum zum Einsatz.

Wichtig: Bewässerung nach Anpflanzung

Neue Bäume müssen beim Pflanzen bereits einen Stammumfang von 20 bis 25 cm haben und sind etwa 10 Jahre alt. In den ersten drei Jahren nach der Neupflanzung wird eine Firma mit der regelmäßigen und ausreichenden Bewässerung der Bäume beauftragt. Ab dem 4. Standjahr übernimmt die Stadt Leipzig diese Aufgabe. Zusätzliche Bewässerung durch Anwohnerinnen und Anwohner ist in den trockenen Sommermonaten dennoch sehr willkommen. Insbesondere in den ersten Standjahren stärken zusätzliche Wassergaben die Vitalität der Bäume und Gehölze.

Leipzig gießt

Wer neu gepflanzte Bäume in seiner Straße oder im Viertel gießen möchte, kann das einfach tun oder sich dem Projekt „Leipzig gießt“ anschließen. Über die dazugehörige App kann man sich informieren, welche Bäume Wasser benötigen, in einer Übersichtskarte die eigenen Gießaktivitäten eintragen oder die Gießpatenschaft für einen Baum übernehmen https://giessdeinviertel.codeforleipzig.de.

Mehr Grün für Lindenau

Mit der anstehenden Pflanzsaison bekommen auch Lindenau und Neu-Lindenau mehr Grün. Derzeit werden die Baumstandorte in Park- und Grünanlagen und baumlosen Straßen vorbereitet. Im Spätherbst wird gepflanzt. Sechs Baumpflanzungen sind im Palmengarten geplant, unter anderem ein Spitzahorn, eine großblütige Traubenkirsche und zwei Japanische Schnurbäume. Die Bowmanstraße erhält drei Platanen. Auf der kleinen Grünanlage, wo die Schadowstraße auf die Endersstraße trifft, musste im Vorjahr der Baum im Rondell hinter dem Apelstein aufgrund von fehlender Stand- und Bruchsicherheit gefällt werden. Dieser wird nun durch eine Kaiserlinde ersetzt.
Mit 18 Feldahornbäumen wird ein erster Abschnitt der Saalfelder Straße begrünt. Auch die Beckerstraße erhält mit elf schmalkronigen Ginkgos straßenbegleitendes Grün. In der Schomburgkstraße werden drei Traubeneichen und sechs Amerikanische Stadtlinden die abgestorbenen Bäume ersetzen. Weitere sechs Amerikanische Stadtlinden kommen in der Ernst-Keil-Straße in die Erde.

Interessierte können sich auf der Website www.leipzig.de/stadtbaum zum Thema Baumpflanzungen über das gesamte Pflanzprogramm 2022/23 informieren und die dazugehörigen Pflanzpläne einsehen.

Die 2020 gepflanzten Säulen-Ulmen in der Gießerstraße haben sich gut entwickelt.
Foto: Heiko Müller