Messstellen zeigen erste Trends und Corona-Knick auf

2,1 Millionen Radfahrer auf der Karl-Liebknecht-Straße in zwölf Monaten

Zwei Dauerzählstellen dokumentieren seit Ende März 2019, wie viele Radfahrer die Karl-Liebknecht-Straße sowie die Semmelweisstraße täglich nutzen. Dabei werden die Fahrer automatisch erfasst, wenn sie die in den Boden eingelassene Messstellen passieren. Demnach wurden an beiden Orten von Anfang April 2019 bis Ende März 2020 insgesamt 3.117.253 Radfahrer gezählt. Knapp 2,1 Millionen entfielen davon auf die Karl-Liebknecht-Straße, die Messpunkte an der Semmelweisstraße registrierten innerhalb eines Jahres gut eine Million Radfahrer.
Beste Bedingungen für Radfahrer bot demnach der Juni des vergangenen Jahres: 210.500 Fahrer wurden auf der Karl-Liebknecht-Straße gezählt, 114.385 auf der Semmelweisstraße. Durchschnittlich sind es jeweils 173.181 beziehungsweise 86.589 Fahrer pro Monat – oder täglich 5.693 (Karl-Liebknecht-Straße) beziehungsweise 2.846 (Semmelweisstraße).
Die Zählstellen befinden sich in der Karl-Liebknecht-Straße auf Höhe der Braustraße sowie in der Semmelweisstraße auf Höhe der S-Bahn-Brücke. Das System erkennt Fahrräder und filtert andere Verkehrsteilnehmer wie etwa Autos und Motorräder aus. Es erlaubt Aussagen über die Entwicklungen des Radverkehrs im Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus. Die Dauerzähler sind jeweils an zentralen Verbindungsachsen positioniert, etwa zwischen der Innenstadt und den Ortsteilen.
Bereits seit Herbst 2017 ist die Zählstelle Manetstraße auf dem Verbindungsweg zwischen Neuem Rathaus und Johannapark in Betrieb. Hier wird im Vorjahresvergleich deutlich, dass sich auch beim Radverkehr ein so genannter Corona-Knick abzeichnet: Während der starken Ausgangsbeschränkungen vom 16. März bis zum 19. April 2020 registrierten die Messpunkte durchschnittlich 42 Prozent weniger Menschen als im Vorjahreszeitraum. In absoluten Zahlen waren es in dem Zeitraum 2019 insgesamt 130.619 Radfahrer, in den fünf Wochen dieses Jahres nur 71.321.
Die Daten der Messstellen sollen künftig auch auf den Internetseiten der Stadt Leipzig veröffentlicht werden. Dazu informiert die Stadt zu gegebener Zeit gesondert.

Übersichtlich: In Corona-Zeiten kann man die Radfahrer zählen.
Foto: anne