Live-Musik und Live-Malerei beim Kunstsommer – Nachlese Nacht der Kunst

Es gab viel zu sehen und zu hören während des Kunstsommers, der am 2. September mit der Nacht der Kunst zu Ende ging. Der Gohliser Verein für Kunst und Kultur (KuK) sorgte für Abwechslung in der Skulpturenausstellung an der Friedenskirche und im Pfarrgarten. So konnten Besucher schon beim Kunstsommer-Auftakt Live-Musik und Live-Malerei erleben. Torsten Pfeffer und Jakob Petzl umspielten die Skulpturen der Bildhauer, während mit ihren selbst gebauten Instrumenten für Aufsehen sorgte.
Sie nennt dieses Instrumentarium Upcyclophone. Sie mache das erst seit wenigen Jahren, erzählt die freie Musikerin. Nach dem Studium der Kultur- und Medienpädagogik habe sie gemerkt, dass das doch nicht das Richtige für sie ist und sattelte auf Musik um. Hauptsächlich gibt sie Solo-Konzerte mit Liedern zur Gitarre.
Daneben entwickelt sie Instrumente der Marke Eigenbau. Ausrangierte Gegenstände wie Holzkästchen, Schirmstäbe und Haarklemmen, leere Plastikflaschen kommen zum Einsatz.
Allein die Namen der von Schüritz gebauten Instrumente lassen aufhorchen: Nähmaschinenschubfach-Gitarre, Haarklemmen-Kalimba, Kaffeestäbchen-Kalimba, Rotkreuzkasten-Harfe oder Jonglierkasten-Zither. Aus einem Blumentopf, Backpapier, Butterbrotpapier und Tapetenkleister entstand eine kleine Trommel. Mittels Upcyclophonen, ihrer Stimme und Effekten erschafft Maria Schüritz eine ganz eigene atmosphärische Musik.

Das Interesse an Textilkunst wächst, davon zeugt auch die Zahl der Neugierigen, die während der Nacht der Kunst in die
Georg-Schumann-Straße 159 strömte. Im „toddlin town“ bekamen Besucher farbenprächtige Quiltdecken von Ulrike Brauns, Petra Duda und Dorothea Schwennicke zu sehen. Alle drei arbeiten mit Stoffen aus diesem Gohliser Geschäft und zeigten sich glücklich, hier ihr handwerkliches Geschick ausstellen zu dürfen.
Als Hingucker des Abends entpuppte sich der Dackel-Quilt von Ulrike Brauns. Die Grundschullehrerin, die 2015 mit dem Quilten anfing und in Paunsdorf unterrichtet, gibt dort an der Schule am Gutspark auch Nähkurse.
Petra Duda aus Holzhausen, die ehrenamtlich mit Kindern näht, zeigte u.a. eine angefangene Überwurfdecke, die ein exklusives Weihnachtsgeschenk werden soll.

Maria Schüritz mit ihren selbst gebauten Instrumenten.
Text | Foto: Marianne H.-Stars