Im Gespräch: Parkbogen Ost und Sellerhäuser Viadukt

Obwohl schon lange über das Projekt des Parkbogen Ost in Leipzig gesprochen wird, dauert es wohl noch ein paar Jahre, wie auf dem Forum Leipziger Osten bekannt wurde, das kürzlich zum 33. Mal stattfand.
René Zieprich, der dafür verantwortlich ist, dass das Gelände an der ehemaligen S-Bahnstrecke im Leipziger Osten umgebaut wird, erzählt: „Gerade wieder wurde ein Stück vom bisherigen Eigentümer Bahn erworben. Dabei handelt es sich um mehrere Brücken und Viadukte auf einer Länge von rund 2,5 Kilometer und mit einer Fläche von etwa neun Hektar Land. Für einen großen Teil davon wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, der sich nördlich und südlich vom Sellerhäuser Viadukt erstreckt.“
Für den Parkbogen Ost engagieren sich vor allem Bürgervereine der Region. Sie haben im September ein Herbstfest organisiert. Migranten aus Südamerika kümmerten sich um typische Wandmalereien von dem Kontinent. Andere gestalteten Hochbeete.
Die „wahnsinnige Arbeit“ für Grundstücke, die nach und nach fertig wurden, lobte Petra Hochtritt, die das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung leitet. Sie wies auf die Verantwortung der Stadt für die Begehbarkeit des Parkbogens Ost hin.
Das erklärt sich wohl vor allem daraus, dass die einstigen S-Bahnaufgänge längst fehlen. Wilde Kletterei ist für Leipziger ziemlich gefährlich. Deshalb sollte man abwarten, bis der Stadtrat Baubeschlüsse gefasst hat und diese von Fachleuten umgesetzt wurden. Das ist auch deshalb nötig, weil seltene kleine Vögel und Eidechsen die ehemalige Trasse besiedelt haben. Für sie soll ein neuer Lebensraum erschlossen werden.
Thomas Biskupek

Ausstellung zum Wettbewerb

Jetzt liegen die Ergebnisse des Architekturwettbewerbes vor. Die Nachnutzung der ehemaligen Eisenbahnstrecke zwischen Anger-Crottendorf und der Trasse Leipzig-Dresden nördlich der Eisenbahnstraße war Aufgabe für Landschaftsarchitekten aus ganz Europa. Der mit 24.000 Euro dotierte Siegerentwurf stammt vom Berliner Büro Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten.
Ab dem 25. November sind die kommentierten Entwürfe der Preisträger im Stadtbüro am Burgplatz 1 (Zugang über Markgrafenstraße 3) zu sehen, Mitte Dezember wandert die Ausstellung dann ins Infocenter Eisenbahnstraße.
Im Vorfeld des Wettbewerbs hatten Ideen der Bevölkerung zum Parkbogen Ost bereits zu einem Masterplan für das Areal geführt, der 2017 verabschiedet wurde. Auf dieser Grundlage sollen die einzelnen Meilensteine wie der Sellerhäuser Bogen schrittweise realisiert werden.