Grimms Märchen, Andersen, Orwell, Belbel, Schiller

DachTheater im November

Nach langer Corona-Zwangspause wird endlich wieder Theater gespielt im DachTheater, Steinstraße 18, in der Südvorstadt.
Die rund 50 Zuschauerplätze in der 4. Etage können nun wieder besetzt werden. Das freut auch Michael Rausch, den langjährigen Projektleiter, der die Veranstaltungen organisiert. Auf dem Programm stehen Stücke für Kinder und Erwachsene.
Am 7. November gibt sich von 16 bis 16.45 Uhr „Das tapfere Schneiderlein“ die Ehre, gespielt vom Puppentheater „tron- ton ton” für Kinder ab drei Jahre. „Es ist eine Aufführung mit viel Musik, wunderschönen Puppen und einem schicken Bühnenbild“, schwärmt Michael Rausch. Das Stück unterscheide sich etwas vom Text der Brüder Grimm. Das Schneiderlein kommt lyrischer und edler daher und wird am Ende auf Grund seiner Schlauheit und Tapferkeit die Prinzessin bekommen.
Am 21. November von 16 bis 17 Uhr folgt mit „Des Kaisers neue Kleider“ ein weiteres Märchen. Das Theaterstück nach der Vorlage von Hans Christian Andersen eignet sich für Zuschauer ab fünf Jahre. Dabei handelt es sich um eine Bearbeitung von „Kaninchenkatze – Die eheähnliche Theatergemeinschaft“.

Am 12. und 13. November von 20.30 bis 22.30 Uhr ist das Stück „1984″ nach dem Buch von George Orwell zu sehen. Die Produktion der hauseigenen Theatertruppe hatte im Februar 2020! Premiere und konnte danach wegen der Corona-Einschränkungen nicht mehr gezeigt werden, wie Michael Rausch zu berichten weiß. „Um so mehr freuen sich nun alle Beteiligten, zumal es genau in die aktuelle Situation mit einem wiedererstarkenden Nationalismus und zunehmendem Rassismus zu passen scheint.“
George Orwell beschreibt in seinem Buch „1984” eine Welt, in der Individualismus zu Gefahr, Freiheit zur Fiktion und absolute Überwachung zum Alltag werden. Aus Anlass des 70. Todestages des Autors spielt die Theatergruppe unterStrom dieses Werk in einer eigenen Bearbeitung.

Am 17. November von 19 bis 21.30 Uhr steht das neue Stück der Theatergruppe „Kulturbeutel” auf dem Programm. In der Inszenierung „Morir – Ein Augenblick vor dem Sterben” von Sergi Belbel werden in sieben lose aneinandergereihten Szenen sieben erschreckende Tode dargestellt. Ein Fixer, der sich seinen letzten Schuss setzt, ein durch Exzentrik und Karrierewahn ausgelöster Verkehrsunfall, ein Auftragsmörder, der sich nicht von seiner Tat abbringen lässt. Der dramatische Ausgang einer jeden Szene scheint unausweichlich.

Am 20. und 21. November von 19.30 bis 21.30 Uhr gibt es „Bürgschaften“, frei nach Friedrich Schiller, zu sehen. Die Theatertruppe Schillers Erben ist schon 22 Jahre alt. Da liegt es für die Darsteller auf der Hand, dass die aktuelle Produktion im ‚Schnapszahl-Jubiläumsjahr‘ auch etwas mit dem Namensgeber zu tun haben muss. So ist die Produktion „Bürgschaften“, frei nach Friedrich Schiller – Was willst du mit dem Dolche, sprich? entstanden. Das Ensemble beäugt die Ballade „Die Bürgschaft“ und schaut so genau hin, dass die Risse sichtbar werden, die die Zeit hinterlassen hat. „Wir blinzeln durch die Risse ins Licht der Bühne und sehen dort: Etwas Neues. Geformt aus Schillers Worten“, heißt es in der Ankündigung.
anne

Achtung: Für alle Vorstellungen gilt das hauseigene Hygienekonzept. Die Regeln zur jeweiligen Vorstellung finden sich unter:
www.haus-steinstrasse.de/veranstaltungen/

Szenenfoto „Des Kaisers neue Kleider“. Foto: Thomas Bär