Fünfzehn Jahre Selbstständigkeit und (k)ein Ende in Sicht

Was das Leben alles für Geschichten schreibt, zum Beispiel die, dass da eine Frau den Beruf der Wartungsmechanikerin erlernt, später in der städtischen Verwaltung, unter anderem in der Ausländerbehörde tätig ist, um sich am 26. Juni 2006 als Malerin selbstständig zu machen. Ein Weg, ein beruflicher Werdegang voller Qualifizierung, ganz nach Robert Schumanns Motto: „Es ist des Lernens kein Ende!“
Auf eben diese beruflichen Zeiten schaut Maritta Brückner zurück, resümiert: „Es waren bewegte, gute Zeiten für die ich dankbar bin!“ Das Firmenjubiläum, so sagt sie, würde sie in diesen unruhigen Zeiten irgendwie zu feiern wissen, am Jahresende dann aber in den wohlverdienten Ruhestand gehen.
Die Jahre zuvor waren oft turbulent, arbeitsreich, voller guter Kontakte, sowohl zu Kunden, wie auch zu anderen Handwerksbetrieben. Manches Mal wurde die Malerin auch zu einer Art Fee, wenn sie bei alten, behinderten Menschen, bei Menschen mit sozialen Problemen einfach zum „Nulltarif“ ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellte. Menschlichkeit sei die erste Anforderung ans Leben, so Maritta Brückner, fast schon ein bisschen kämpferisch. Dazu passt auch, dass sie immer Mal in ihrer Werkstatt, die gleichwohl ihr Atelier ist, Kindern und Jugendlichen das Zeichnen beibrachte oder über Farben lehrte.
Wie aber stellt sich die Malerin ihren Ruhestand vor? Ganz einfach: Das Atelier, dessen Wände voller toller Bilder von Maritta Brückner sind, soll weiter leben. Es soll eine Oase zum Luft-holen, Ruhe-finden, Sich-Entdecken und Menschen-begegnen werden – eine Oase für lernwillige Kinder, Jugendliche, ob mit oder ohne ihre Eltern. Die Erwachsenen sind ebenso eingeladen, um Malen und Zeichnen zu erlernen, zu fairen Unkostenbeiträgen, versteht sich. Und hin und wieder verkauft sie dann gern eigene Bilder aus ihrem reichen und farbenfrohen Fundus.
Ich bin mir sicher, da wird das Leben noch viele Geschichten nicht nur in Maritta Brückners Atelier schreiben. Oder malen?

Maritta Brückner: „Und die Geschichten des Lebens werden weiter geschrieben und gemalt.“
Text | Foto: Michael Oertel