Feiner Humor in Bronze

Mitten auf dem Karl-Heine-Platz steht auf einem Steinsockel eine Musikkapelle aus Bronze. Deren Mitglieder sind mit dicken Backen, Konzentration und Leidenschaft bei der Sache. Schöpfer dieser charmanten Gruppe ist der Leipziger Bildhauer Hartmut Klopsch. Klopsch wurde 1944 in Berlin geboren und ist seit 1977 freischaffender Künstler.

Typisch für sein Werk sind Kleinplastiken, die einen augenzwinkernden Blick auf ihr jeweiliges Thema zeigen. So gestaltete er beispielsweise die „Goldene Robe“, den Ehrenpreis des Anwaltvereins Leipzigs, der alle zwei Jahre an eine Rechtsanwältin / einen Rechtsanwalt mit besonderem sozialen, wissenschaftlichen oder sonstigem Engagement verliehen wird.
Von vorne sieht man ganz seriös eine Figur mit goldener Richterrobe, deren Augen verbunden sind, und somit an Justitia erinnern. Von hinten entpuppt sich die Figur mit der Augenbinde als ein kleiner Engel, der auf den Schultern eines Teufelchens steht. Und eine Schnecke kriecht auch noch vorbei.

Werke von Hartmut Klopsch sind in den Sammlungen verschiedener deutscher Museen zu finden. Aber auch weitere Ehrenpreise hat er gestaltet. So den „Goldenen Ochsen“, den Ehrenpreis des FilmKunstFestes Schwerin, oder die Leipziger Lerche, einen Preis, den der „Verein zur Förderung des Mittelstandes in der Region Leipzig“ vergibt. Und in Wurzen hat er zusammen mit dem Leipziger Bildhauer Dieter Dietze (1937-2000) den Ringelnatz-Brunnen auf dem Marktplatz geschaffen. Soweit müssen die Lindenauer*innen glücklicherweise nicht fahren – sie können sich täglich an seinen bezaubernden Musikern hier vor Ort erfreuen.

Hartmut Klopsch, MUSIKKAPELLE, 1985-­91, Bronze, Höhe 90 cm, Karl-Heine-Platz.
Foto: Roland Beer