CINÉMATHÈQUE – Kino und mehr in der Karl-Liebknecht-Straße 109

Am 23. Oktober eröffnete der Cinémathèque Leipzig e.V. seine neue Spielstätte: Die CINÉMATHÈQUE in der Karl-Liebknecht-Straße 109. Es ist das erste Mal, dass der Verein in seinem über dreißigjährigen Bestehen mit eigenem Namen im öffentlichen Raum auftritt und damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zum geplanten Filmkunsthaus geht.
„Sowohl inhaltlich als auch strukturell ermöglicht die Spielstätte Neues auszuprobieren und als Institution zu lernen“, erklärt Henry Engelmann, Mitarbeiter für Organisationsentwicklung. Zu Altbekanntem, wie aktuellen Kino–starts, kuratierten Filmreihen und themenfokussierten Veranstaltungen, ist eine Programmerweiterung in der naTo mit neuen Formaten vorgesehen. Die naTo wird auch weiterhin Hauptspielstätte bleiben.
In der CINÉMATHÈQUE sollen neben Filmen auch Ausstellungen und Bildungsangebote stattfinden. Dafür sind ein kleiner Raum für Filmvorführungen mit 30 Plätzen sowie ein Multifunktionsraum vorgesehen. „Kino muss heute neu gedacht werden. Wir verstehen es als Ort für gemeinsamen Austausch über gesellschaftliche Themen, auch über den Kinosaal hinaus“, so Engelmann.
Die CINÉMATHÈQUE ist für Besucher Dienstag bis Freitag, jeweils 11-17 Uhr, sowie zu Filmveranstaltungen geöffnet.

„THIS LAND IS NOT MINE / ŁUŽA“ – unter diesem Motto steht der November. Die 20-Kanal-Videoinstallation der britischen Künstlerin Kat Austen nähert sich mittels Film- und Audioaufnahmen der Frage nach einer neuen lokalen Identität der Lausitz, die bisher stark durch den Braunkohleabbau geprägt war.
„Während die alten Gruben in der gesamten Region bereits mit Wasser gefüllt sind, bleibt die Frage offen, was die Löcher füllen wird, die die Gruben in der künftigen Wirtschaft und Industrie sowie in den Herzen der Menschen hinterlassen”, sinniert Kat Austen. Für sie typisch legt sie in diesem Projekt einen Fokus auf die Frage nach einer sozial- und ökologisch besseren Zukunft: Ökologisch durch eine Abkehr von der Ausbeutung der Natur, sozial durch die potenzielle Integration verschiedener Bevölkerungsteile, wie etwa die sorbische Minderheit, deren Kultur und Erfahrungen. Vor Ort sammelte sie Stimmen der Menschen aus der Region sowie verschiedene Umweltdaten mittels eigens modifizierter Messgeräte, die den auditiven Teil der Ausstellung bilden.
Begleitet wird die Ausstellung, die bis zum 30. November zu sehen ist, durch zwei Filmabende. Der 2023 erschienene Dokumentarfilm AUF DER KIPPE wurde zur Eröffnung gezeigt und gewährt einen Blick in die Lausitz, in die Erinnerungen, Ängste und Träume ihrer Bewohner sowie den Bedarf, sich als Region neu zu definieren.
Am Samstag, 25. November, wird ab 18.30 Uhr zu einem SORBISCHEN KURZFILMABEND eingeladen, mit Einblicke in die Traditionen und Sagen der Volksminderheit, jedoch nicht, ohne diese auch zu hinterfragen, zum Beispiel im Gespräch mit sorbischen Filmemachern. CINÉMATHÈQUE – Kino und mehr in der Karl-Liebknecht-Straße 109