Baustart Gorkistraße: Stadt versetzt zwei Großbäume

Mit Baustart in der Gorkistraße hat die Stadt am 26. Februar in einem aufwändigen Verfahren zwei Bäume, jeweils 27 und 28 Jahre alt, versetzt. Beide Gehölze hätten sonst aufgrund umfangreicher Änderungen im Straßenraum gefällt werden müssen. Die Landschaftsbaufirma Krahnstöver & Wolf GmbH aus Großpösna war hierfür mit schwerem Gerät vor Ort. Mit einer so genannten Rundspatenmaschine auf einem LKW wurden die Bäume mitsamt ihrer Wurzelballen aus der Erde geschält und anschließend in die neuen Pflanzlöcher transportiert. Vor Ort erhalten sie Spezialdünger, Rindenschutz und ein Gerüst, damit die Pflanzen optimal verankert werden.
Die Modernisierung der Gorkistraße ist ein gemeinsames Komplexvorhaben der Stadt Leipzig, Leipziger Wasserwerke und Verkehrsbetriebe. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Mit der Umgestaltung der Gorkistraße soll nicht nur der ÖPNV sicherer und attraktiver werden. Die Baumaßnahme ist auch ein Beitrag zur Klimaanpassung des Straßenraums – und das beginnt bereits beim Bau. Durch die Verpflanzung bleiben die Kastanie und der Ahorn erhalten. Gerade vor dem Hintergrund, dass ältere und etablierte Bäume eine wesentlich bessere Klimawirkung entfalten, als neugepflanzte, ist das eine schöne Nachricht.“
Der Spitzahorn (27 Jahre) mit einem Stammumfang von 49 Zentimetern wurde 2004 in der Grünfläche östlich des Kohlwegs gepflanzt. Die Rosskastanie (28 Jahre) steht südlich der Schreiberstraße, wurde ein Jahr später gepflanzt, und hat den stattlichen Stammumfang von 77 Zentimetern. Der Ahorn wurde in die Grünanlage entlang des Kohlweges versetzt, die Kastanie steht nun in dem umgestalteten kleinen öffentlichen Park östlich der Volksgartenstraße und südlich der Löbauer Straße. Zusätzlich werden innerhalb der Gesamtmaßnahme Umbau Gorkistraße insgesamt 69 neue Bäume gepflanzt.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrs- und Tiefbauamt sowie dem Amt für Stadtgrün und Gewässer verlief mustergültig. Vorab mussten umfangreiche Analysen vorgenommen werden – sowohl was die Vitalität der Bäume als auch möglich geeignete Standorte anbelangt. Prämisse war dabei, dass Boden, Nährstoffgehalt und Umgebung des bestehenden Standortes mit dem neuen übereinstimmen müssen, so dass der Anwuchs möglichst gesichert ist. Beide Großbäume werden in den kommenden drei Jahren von der Fachfirma gepflegt und gewässert. So erhält jedes Gehölz mindestens 15 Mal im Jahr 200 Liter Wasser.

Die Verpflanzung kostet insgesamt rund 43.000 Euro und geht auf einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2022 zurück. Demnach soll bei kommunalen Bauvorhaben vor einer Fällung geprüft werden, ob bedrohte Großbäume nicht auch an geeignete Standorte umgesetzt werden können.

Foto: Gerhard Trilse