Der Gohliser Kunstmarkt, der vor zehn Jahren im Gartenhaus des Budde-Hauses aus der Taufe gehoben wurde, findet erstmals im Gohliser Schlösschen, dem Musenhof am Rosental, statt.
Angefangen hat es 2011 ganz bescheiden mit drei Tischen vor dem Gartenhaus der Kreativitätswerkstatt. Deren Mitglieder kamen damals auf die Idee, was sie machen, einmal im Jahr öffentlich im Freien zu präsentieren. „Das war die Keimzelle des Kunstmarkts“, so Werkstattleiterin Uta Schlenzig. Die Kreativen machten weiter, luden bald Gastkünstler ein. Das sprach sich herum, unter Machern und Besuchern. Schließlich wurde das gesamte Budde-Haus samt Hof und Garten mit einbezogen. Der Gohliser Kunstmarkt war zu einer festen Größe, einem gefragten Kuturevent, geworden, veranstaltet vom Gohliser Verein für Kunst und Kultur (KuK).
Der Verein ist mit knapp 20 Mitgliedern zwar nur klein, bringt aber immer wieder tolle Ideen ein. Vorstand Uta Schlenzig, selbst allround Künstlerin, kann sich auf ihre Mitstreiter verlassen, allen voran Bildhauer und Architekt Sebastian Schneider und Christa Manz-Dewald, die vor sechs Jahren aus Köln nach Leipzig gezogen ist. Sie habe sich sofort eingebracht, sei sehr engagiert und befördert viel, so Schlenzig. „Christa ist eine große Bereicherung für uns.“ Kein Wunder, ist die Naturwissenschaftlerin und Künstlerin doch weltweit vernetzt. Sie hat zahlreiche künstlerische Projekte in Europa und Asien organisiert und verwirklicht.
Nach Leipzig war sie wegen ihrer Tochter gezogen, die in Markkleeberg wohnte. Ihr eigenes Atelier fand sie im Kulturhof in der Eisenacher Straße. In der Zeitung habe sie vom KuK Verein gelesen und gleich Kontakt aufgenommen, erzählt Christa Manz-Dewald, die ihre Bilder schon in Japan und China ausgestellt hat. „Ich wollte etwas bewegen mit der Kunst im interkulturellen Raum, auch gesellschaftlich“, blickt sie zurück. „Wir waren damals in den 90er’n breit aufgestellt mit Malerei, Musik, Skulptur, Literatur.“ Und dieses breite kulturelle Spektrum hat die Künstlerin, die auch Klavier und Geige spielt, im KuK Verein wiedergefunden. „Ich bin so gut aufgenommen worden“, schwärmt die Ruheständlerin im Unruhestand.
Aber auf dem Kunstmarkt stelle sie nicht aus, „ich bin Mädchen für alles an dem Tag, habe dann Zeit für etwaige Anfragen, kann helfen, wo es gewünscht wird. Immerhin haben wir 26 Anmeldungen“. Das Publikum wird viele bekannte und neue Aussteller treffen. Da sind zum Beispiel Märchenbilder von Frank-Ole Haake, Gert Bekker zeigt seine Papierskulpturen und Dagmar Franke Fotografien, mit Lebens- und Traumwelten lockt Katharina Wittig, Uwe Bachmann ist mit Aquarellen und Zeichnungen vertreten. Besucher können sich weiterhin über das Angebot der Blumenmanufaktur Wiesengrün freuen und mit Designerin Ulrike Sandner ins Gespräch kommen. Uta Schreiber präsentiert Kunst und Textil, Handstempeldruck auf Leinen stellt Maria Theune-Hobbs vor. „Musikalisch kooperieren wir mit der Neuen Musikschule, kulinarisch mit dem Musenhofcafé“.
Der Kunstmarkt wird am 24. Mai im Garten des Gohliser Schlösschens am Poetenweg von 13 bis 18 Uhr zu besichtigen sein. „Thomas Roßdeutscher (Geschäftsführer der neu gegründeten Gohliser Schlösschen / Musenhof am Rosental gGmbH, die Red.), hat uns mit offenen Armen aufgenommen“, freuen sich die Organisatorinnen. „Wir sind gespannt auf diese neue Kooperation.“ Es gäbe kaum einen schöneren Ort, Kunst in Verbindung mit Musik, Theater und Literatur zu präsentieren. „Wir sind zuversichtlich, dass alles wie geplant stattfinden kann.“
KuK e. V., Lützowstraße 19, Telefon: 0341 / 5 83 10 48,
www.kuk-gohlis.de
Musenhof am Rosental, Menckestraße 23, mail@gohliserschloesschen.de, www.gohliserschloesschen.de
Foto: Uta Schlenzig (l.) und Christa Manz-Dewald.
Text/Foto: Marianne H.-Stars