2021 kann und muss einfach besser werden

Ein Jahr geht zu Ende. Ein Schaltjahr. Ein rabenschwarzes Jahr. Aber war es das wirklich?
Allein mit dem Gedanken an Corona würden viele sicher diese Frage sofort mit einem JA beantworten. Erst recht nach den neuesten Einschränkungen kurz vorm Weihnachtsfest. Das ist nur allzu verständlich, wurden wir doch gleich Anfang des Jahres aus unserem alltäglichen Tun herausgerissen. Wir steckten noch mitten in der Urlaubsplanung, da kam das Aus. Wir vermissten die spontanen Restaurantbesuche und das überbordende Shoppen. Das Leben wurde auf LEBENSmittel eingeschränkt und plötzlich bemerkten wir erschrocken, dass es ohne Kulturleben ziemlich still um uns geworden ist.
Aber hätten wir das eigentlich auch ohne Einschränkungen bemerkt? Viel zu selbstverständlich nehmen wir doch seit Jahren Kulturveranstaltungen, Freizeitangebote und Einkaufsmöglichkeiten wahr.
Mit der Entschleunigung kam das Nachdenken. Was brauche ich wirklich, was macht das Leben lebenswert? Plötzlich merken wir, dass wir mit viel weniger auskommen. Dabei haben wir nicht nur uns selbst, sondern auch den hilfsbereiten Nachbarn kennen gelernt. Natürlich kann man auf diese Erkenntnis unter diesen Umständen verzichten, aber wer hätte uns je Einhalt geboten?
Nichts gilt es zu beschönigen. Für viele Händler, Gastronomen, Selbstständige und Künstler waren und sind es existenzbedrohende Monate. Und so mancher denkt übers Aufhören nach, sieht kein „Licht im Tunnel“ mehr.
Auch das Ortsblatt-Leipzig – seit 30 Jahren in vielen Leipziger Stadtteilen monatlich vor Ort – hat mit Bangen die Entwicklung beobachtet. Letztendlich sind wir ja zum großen Teil von jenen Branchen abhängig, die es in Coronazeiten schwer getroffen hat. Zahlreiche Händler und Gewerbetreibende machen es mit ihrer Werbung möglich, dass wir Woche für Woche unser Ortsblatt-Leipzig erstellen und herausgeben können. Sie sichern mit ihren Anzeigen das Honorar freier Autoren und Selbstständiger, die finanziellen Aufwendungen für Druckerei und Vertriebsmitarbeiter. Und das seit Jahrzehnten – herzlichen Dank!
Hinzu kommen viele Kultureinrichtungen, die unsere Spalten mit Veranstaltungstipps füllen. Ehrlich gesagt, wir vermissen seit Wochen schmerzlich die bunte Vielfalt. Und unsere Leser sicher auch.
Inzwischen rücken andere Informationen in den Fokus, darunter coronabedingte Einschränkungen und Hinweise, zunehmend aber auch die Bitte nach Spenden. Unser solidarisches Miteinander ist in diesen Tagen mehr denn je gefragt. Worte wie „geben Sie bitte nicht auf, wir brauchen unser Ortsblatt“ machen uns in diesen unsicheren Zeiten Mut und Hoffnung. Aufgeben ist keine Option!
Diese Solidarität wünschen wir uns auch für alle Kulturschaffenden, Gastronomen, Fitness- und Sporttrainer. Haltet durch! Jeder von uns kann dazu beitragen: Bestellen wir doch das Essen im Lieblingsrestaurant und nehmen es mit nach Hause. Nutzen wir die Angebote der regionalen Händler auf ihren Homepages, kaufen wir Gutscheine, und sagen wir bei Gelegenheit auch mal, wie sehr wir sie vermissen. Wenn wir diese Krise gemeinsam meistern, war das Jahr 2020 gar nicht so schlecht. Und manche Erkenntnis sogar wertvoll. 2021 kann und muss einfach besser werden …
Bleiben wir uns also treu und freuen uns auf eine Zeit, in der wir wieder gemeinsam im Theater oder Kino lachen, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken, uns an Hof- und Sommerfesten, an Kabarett und Konzerten erfreuen können.
Unsere Termine für 2021 stehen fest:
www.ortsblatt-leipzig.de.
Und wir freuen uns darauf, dass Sie wieder mit Ihren Veranstaltungen und Geschichten die Ortsblätter mit Leben erfüllen.

Elke Rath

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