„Mein Medium ist Wolle“

Yvonne Zoberbiers Filzskulpturen sind einzigartig

Die Leipzigerin Yvonne Zoberbier ist neugierig auf alles, was sie umgibt, und auf sich. Die Frage, was kann ich, wirbelt stets in ihrem Kopf herum. Das Probieren und Ausprobieren beschäftigt die Künstlerin aus der Südvorstadt ein Leben lang. Schon zu DDR-Zeiten hat sie viel herumexperimentiert, mit Garnen und Wolle gearbeitet, genäht, gestrickt, gehäkelt. Diese kreative Seite hat sie sich bis heute bewahrt.So sind schließlich ihre einzigartigen weißen Filzskulpturen entstanden, ihre ganz eigene Schöpfung, auf die sie sehr stolz ist. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg.
Die Arbeit an jeder einzelnen Skulptur ist sehr zeitaufwändig. Zu den schönsten Stücken gehört ein Kopf mit umschlungenem Tuch (kleines Foto). Das ist eine frühe Arbeit, die sie am meisten berührt, bis heute. Da habe sie ihr Innerstes sichtbar gemacht. Weitere Skulpturen wie der kleine Torso, die schlanke Venus sowie Köpfe und Reliefs kamen hinzu. Da habe sie ihr Innerstes sichtbar gemacht. Es ist das, das sie am meisten berührt, bis heute. Weitere Skulpturen wie der kleine Torso, die schlanke Venus sowie Köpfe und Reliefs kamen hinzu.
Und wie machen Sie das, dass aus flauschig-kuschliger Merino-Schafwolle derart lebensechte Gesichter entstehen, wie kriegen Sie das hin? „Das weiß ich selber nicht, ich arbeite aus dem Gefühl heraus. Alles ist reine Intuition“, bekennt die Künstlerin, die sich diese großartige Kunst selbst beigebracht hat. Eine Geste, ein Gesichtsausdruck entstehe aus der Erinnerung an Erlebnisse und Eindrücke.
Ihr Werkzeug ist eine Filznadel mit Widerhaken. „Mein Medium ist Wolle“. Und Ja, vielleicht spielt ja das Spirituelle eine Rolle dabei. Auf jeden Fall ist sie sich sicher: „Das ist meine Technik.“ Parallel arbeitet sie an zehn bis zwölf Stücken. Es mache ihr einfach Spaß, sagt sie.  Es sei allerdings nichts für Ungeduldige.
Auch ihre Flohmarktbesuche stehen mit den Skulpturen in Zusammenhang, denn ihre Werke setzt sie gern auf passende, meist hölzerne Sockel. Auch Fundstücke vom Strand und vom Wegesrand kommen als „Kulissen“ zum Einsatz.

Yvonne Zoberbier mit einer Filzskulptur.
Text | Foto: Marianne H.-Stars