Grundschüler besprühen Fahrradunterstand mit eigenen Graffiti

Eigentlich war die Leiterin der Heinrich-Mann-Grundschule in Leipzig-Meusdorf, Ina Fahsel, bunten Graffiti an Wänden und Co gegenüber bisher abgeneigt. Doch wilde, illegale Schmierereien am Fahrradunterstand des temporären Containerbaus an der Franzosenallee führten bei ihr zum Sinneswandel.
Auf ihre Initiative hin durfte die Klasse 4b besagten Unterstand am 13. Oktober selber mit Schullogo und bunten Bildern besprühen! „Wir sind guter Hoffnung, dass es dann aufhört“, zeigte sich Fahsel während der Aktion zuversichtlich. Sie erklärte: „Auch wollen wir unseren Schülern damit zeigen, was Graffiti wirklich können.“ Und meint damit ästhetische, gut gelungene Werke auf Gegenständen im öffentlichen Raum.
Finanzielle Unterstützung erfuhr das Projekt über den schuleigenen Förderverein, während Marc Knust (41) als Graffiti- und Objektgestalter vor Ort mit Material, Rat und Tat beiseite stand.
„Man kommt sich vor wie ein Astronaut“, sagte der 9-jährige Armin in seinem weißen Schutzanzug verschmitzt. Seine gleichaltrigen Klassenkameradinnen Luna und Cäcilia ergänzten: „Mit den Sprühdosen macht das so richtig Spaß!“
Auf einer Wand des Fahrradunterstandes prangt im Übrigen sogar ein Porträt von Ina Fahsel. Ferner sind Blumen, aber auch das Völkerschlachtdenkmal oder der Uniriese zu sehen. Selbstredend, dass das fertige Werk einen Schutzfilm gegen weiteren Vandalismus erhielt!

Text | Fotos: Anke Brod