Gartenträume

Mit etwas Glück ergattert man eine eigene Gartenparzelle. Ist der Vertrag unterzeichnet, sind Euphorie und Tatendrang meist riesengroß. Im Garten werden dann allerdings häufig Fragezeichen in den Sand gemalt: Womit fangen wir an?
Am besten lernt man seinen Garten erst einmal kennen und schaut sich alles genau an.
In welchem Zustand ist das Dach der Laube? Welche Bäume und Sträucher sind vorhanden?
Gibt es giftige Pflanzen, die kleine Kinder besser nicht in den Mund stecken sollten? Sinnvollerweise fängt man die Erkundungstour an den Außengrenzen an und grüßt die Nachbarn.
Nebst kostenfreier Gartenberatung erfährt man hier mitunter, ob und wo der Müll vergraben ist.
In der Regel gehört das Ausmisten zu den ersten Tätigkeiten, bevor überhaupt nur daran zu denken ist, echten Mist auf den Acker zu bringen. Die ein oder andere Entsorgung kann man sich aber durch pfiffiges Wiederverwenden sparen. So können beschädigte Ziegelsteine oder Rasenkanten zu kleinen Trockenmauern aufgeschichtet werden. Kreative bauen sich auf dieselbe Weise eine Kräuterspirale. Ausgediente Blumentöpfe können mit Schilf, Kiefernzapfen oder anderem geeignetem Material zu Insektenhotels umfunktioniert und dekorativ in einer ungenutzten Ecke platziert werden.
Im Gemüsebeet sollte man sich anfangs nicht zu viel vornehmen. Mit Kartoffeln, Radieschen oder Zucchini erzielt man leicht Erfolge und kann nicht viel verkehrt machen. Tomatenpflanzen brauchen im ersten Jahr auch nicht zwingend ein Überdach, geschweige denn ein Gewächshaus.
Der Garten soll vor allem ein Rückzugsort sein. Ein wichtiger Schritt dorthin ist schon getan, wenn ein Stück Wiese gemäht und dort Platz für Liegestuhl und Sonnenschirm ist, wenn Kinder Platz zum Spielen haben und für Erholung vom städtischen Treiben gesorgt ist. Dann erst ist Raum für Gartenträume.

Theodor Jähkel