Zu kurz geraten, die Lärmschutzwand am S-Bahnhof Stötteritz

Bis zum 10. Juli hatten die Leipziger, speziell die Stötteritzer die Möglichkeit, sich mit ihren Beschwerden zum Bahnlärm im Bereich des Stötteritzer Bahnhofes an das Amt für Umweltschutz im Technischen Rathaus zu wenden. Nicht alle hatten von der Aktion Kenntnis, mancher hat vielleicht schon resigniert. Fakt ist jedoch, dass der Lärm an besagtem Bahnhof seit zehn Jahren kritisiert und mehrfach von den unmittelbaren Anwohnern sowohl bei der Stadt Leipzig als auch bei der Deutschen Bahn angesprochen wurde. Begonnen hat alles mit dem Ausbau zum City-Tunnel, seither gab es viele Besichtigungen, Lärmmessungen, Versprechungen – bis heute hat sich nichts getan. Auch die Aktion „Mach‘s leiser“ – so vielversprechend der Titel auch klingt – hat keinen Fortschritt gebracht.
Wie Anwohner dem Ortsblatt-Leipzig mitteilten, entstehen im Bereich Güntzstraße 11/13 Lärmwerte von über 90 Dezibel, vor allem in den Nachtstunden, bedingt durch Güterzüge. Zudem steigt die Taktung der Züge und S-Bahnen weiter an, so dass auch tagsüber die Lärmpegel steigt.
Eine intakte Lärmschutzwand im Bereich Güntzstraße könnte die Situation etwas mildern, aber sie ist 350 Meter zu kurz – siehe Foto.

Die Stadt geht von einer Anwohnerzahl von 50 Bürgern aus.  Aber es entstanden zahlreiche neue Häuser unmittelbar in diesem Bereich, so dass es mittlerweile über 700 Betroffene gibt, darunter auch zwei Kitas, eine Kleingartenanlage, den Güntzpark – eigentlich ein Ort der Erholung – sowie Wohnungen und Geschäfte der Schönbachstraße, denn bis hierhin ist der Bahnlärm zu hören.
Seit Jahren verspricht die Deutsche Bahn Lärmschutzmaßnahmen, aber nichts tut sich. Tipp der Stadt: Die Bürger sollten sich doch direkt bei der zuständigen Bahn beschweren. Da fragt man sich doch: Hat die Stadt Leipzig nicht auch eine Kontrollpflicht und Verantwortung gegenüber ihren Bürgern?
Jedenfalls wurde bei der Stadtratssitzung am 18. April 2019 das Thema erneut von den Stötteritzer Anwohnern aufgeworfen. Wie sie dem Ortsblatt mitteilten, räumte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal „alte Fehler“ und eine heutige Neubewertung zum Thema ein. Deshalb sollte für eine weitere Gesprächsrunde ein entsprechender Termin mit dem Umweltamt vereinbart werden. Doch plötzlich sieht man da keinen Gesprächs- und Handlungsbedarf …
Soweit zum Thema Bürgernähe. Ortsblatt-Leipzig stimmt den Anwohnern zu, die da meinen, dass auch nach der Erhebung der weitere Fortlauf und die Auswertung spannend und im Fokus der Öffentlichkeit bleiben sollte.
Wir bleiben dran!

era