Volkssolidarität in Engelsdorf lädt zum Schmökern ein
Lang ersehnt, und nun ist sie endlich da! Die Rede ist von einer Büchertelefonzelle auf dem Hof der Volkssolidarität in Engelsdorf an der Hugo-Aurig-Straße. Jeder kann hier ab sofort intakte Bücher einstellen oder sich welche zum Schmökern ausleihen.
Sylke Prüfer leitet in Engelsdorf die Sozialstation der Volkssolidarität LeipzigerLand/Muldental mit angegliederter Tagespflege. Sie ist sehr bemüht, an Ihrer Einrichtung auch Bürgernähe für Ortsansässige und Interessierte herzustellen. Dies ist der engagierten Schwester vor allem zur aktuell schwierigen Lage mit „kontaktfreien“ und stark eingeschränkten sozialen Begegnungen zur Corona-Pandemie wichtig. So kam ihr der Zeitpunkt, eine ausrangierte Telefonzelle zum öffentlichen Büchertausch neben der Sozialstation an der Hugo-Aurig-Straße 7b aufstellen zu können, gerade recht. Sozusagen als Trostpflaster für alle.
„Die Telefonzelle kommt aus Potsdam. Ich fahre da mit meinem Mann immer gerne zum Kurztripp hin. Dort haben wir die Zelle vor zwei Jahren entdeckt, für 500 Euro gekauft und schließlich hierher geholt“, berichtete Sylke Prüfer im Gespräch mit Ortsblatt-Leipzig. Die Transportfrage sei zunächst eine Herausforderung gewesen. „Doch dann fanden wir eine nette kleine Firma für Haushaltsauflösungen, die das übernahm“, berichtete die zertifizierte Wundschwester weiter. Auch die Volkssolidarität habe sie bei der Umsetzung ihres großen Telefonzellenvorhabens kräftig unterstützt, zeigte sich Prüfer dankbar.
Ihr Mann als Malermeister sanierte die Telefonzelle später liebevoll und verpasste ihr den heutigen knallroten Anstrich, genauso, wie früher jene alten „Kommunikationshäuschen“ in England aussahen.
„Jeder kann mitmachen, aber bitte nicht zu viele Bücher vorbeibringen“, freut sich Sylke Prüfer nun. Sonst würden die Wälzer im wahrsten Sinne des Wortes den Rahmen sprengen.
Text | Foto: Anke Brod
Sylke Prüfer, Leiterin der Engelsdorfer Sozialstation der Volkssolidarität.