Saisonrückblick 2018/19 FC Inter­national Leipzig

Ein Spitzenteam der Oberliga Nordost in den Vereinsfarben Blau-Orange? Aus dem Nordosten Leipzigs?
Richtig, FC International. Über die integrativen Leistungen des Vereins mit Kickern aus mehr als 30 Nationen der Welt haben wir im Ortsblatt bereits berichtet. Heute wollen wir die ablaufende Saison sportlich Revue passieren lassen. Immerhin gab es gerade erst vor zwei Wochen das große Stadt-Derby gegen Chemie Leipzig. 2358 Zuschauer pilgerten ins Stadion am Bad in Markranstädt. Sie sahen, wie sich Inter mit zwei Foulelfmetern selbst besiegte und die BSG Chemie den Aufstieg in die Regionalliga nun so gut wie sicher hat. Die Schützlinge vom Interims-Trainergespann Zoran Levnaic und Christian Schmedtje werden nach den Platzierungen zwei – sieben – zwei in diesem Jahr wohl Platz vier in der Oberliga Nordost belegen.
Interimstrainer?
Ja. Mitte März hatte Trainer und Vereinsmitgründer Holger Backhaus seinen Abschied bekanntgegeben. „Einen Club wie Inter gibt es in ganz Deutschland kein zweites Mal, und ich bin stolz darauf, Teil dieser Entwicklung gewesen zu sein. INTER Leipzig ist für mich eine Herzensangelegenheit, das wird auch so bleiben, wenn ich in einem anderen Umfeld arbeiten werde.“
Wie besonders und international das Team um Kapitän Dongmin Kim (Südkorea, 26 Jahre) ist, zeigte sich erneut in der Winterpause. Die sechs jungen, neu verpflichteten Spieler stammen aus Österreich (Christian Hackl, 20), Portugal (Braima Cande, 23, geboren in Guinea-Bissau), Schweden (Karim Barka Hemgard, 23), Kosovo (Arlind Shoshi, 22), Armenien (Arman Melkonyan, 25) und Jena (Patrick Hädrich, 19). Und im März wurde Torwart Hellal Hosseini (21) ins afghanische Nationalteam berufen. Der andere Goalie von Inter heißt Dimitris Kyriatzis (Griechenland, 20)…
Ende 2018 hatte der Verein, der sein Büro in der Wurzner Straße, das Trainingsgelände am Mariannenpark hat, die Fördermittelzu-
sage der Stadt Leipzig erhalten. Der gut 800.000 Euro teure Bau eines Kunstrasenplatzes auf der kommunalen Sportplatzanlage werde mit 377.637 Euro gefördert, circa 225.250 Euro finanziert der Freistaat Sachsen. „Der vergleichsweise noch recht junge FC Inter hat sich mit einer sehr guten Nachwuchsarbeit fest in der Leipziger Sportlandschaft etablieren können“, erläuterte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal. „Mit seinem ungebrochenen Mitgliederzuwachs stößt der Verein inzwischen an die Grenzen seiner Sportflächenauslastung. Das ohne Ruhezeiten auskommende, moderne Kunstrasenfeld mit Flutlichtanlage wird die dringend notwendige Entlastung bringen“.
„Inter Leipzig steht für eine besondere Fußballphilosophie. Diese werden wir als Basis unserer Arbeit konsequent weiterentwickeln“, betont auch Sportvorstand Christopher Siebenhüner. „Wir konnten in diesem Jahr mit der Bildung einer Spielbetriebs-GmbH für die 1. Männermannschaft bereits einen ersten wesentlichen Schritt in Richtung einer erfolgreichen und effizienten Organisation gehen. Der sportliche Erfolg unserer Ersten zeigt, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind.“

Frank Willberg