Paunsdorf gestern und heute: Die Gärtnerei Gustav Seyfferth

Das Bild zeigt die Handelsgärtnerei Gustav Seyfferth in der Dresdner Straße, Kataster-Nr. 26c, auf Stünzer Flurgebiet. Die nördliche Seite der Dresdner Straße gehörte zu Stünz, die südliche Straßenseite zu Paunsdorf.
Ab 10. Mai 1912 wurde die Dresdner Straße umbenannt in Riesaer Straße, aber an den verschiedenen Flurgebieten änderte sich nichts.
Auf dem Bild hinter der Gärtnerei ist freies Feld. Hier errichtete 1911 Christian Mannfeld eine große Maschinenfabrik, zuletzt als Leuchtenbau bekannt. In der Ferne ist eine große Halle mit Schornstein erkennbar, das ist die 1900 erbaute Maschinenfabrik Eisenbau Schiege, allen Paunsdorfern als IMO geläufig. Der Eigentümer des Grundstückes war Gustav Seyfferth. Er ist 1934 verstorben, denn ab 1935 ist im Adressbuch „Emilie Seyfferth Witwe“ angegeben. 1936 übernimmt Kurt Voigt den Gartenbaubetrieb, ab 1941 ist er auch Eigentümer des Grundstücks. Nach dem Krieg wird die Gärtnerei von Hermann Neitzke bewirtschaftet, die Anschrift lautet Riesaer Straße 56.
Nun noch einige Ausführungen zum Bild. Von links nach rechts: das Haus Riesaer Straße 43, danach das kleine Haus gehörte zur Barbarastraße 1, das große Eckhaus von Bäckermeister Paul Springhetti mit der Nr. 45, dann kommen die Häuser Nr. 47 + 49, am Schluss noch ein großes Haus mit der Nr. 51, hier ist auf der Giebelwand zu lesen „Gasthof Paunsdorf Conzert + Ballsaal“ (nur mit einer Lupe erkennbar).
Seit der Wende befindet sich auf der Fläche der Gärtnerei eine Tankstelle.

Das Bild ist zwischen 1900 und 1911 entstanden.
Text | Foto: Lothar Schmidt