Erster Teil im OB-Paunsdorf 11/24
1925 übergab E. Hilpert seine Drogerie dem Drogistenehepaar Arthur Barth. Dieser war auch im Verband der Drogisten, einen Aufkleber mit dem Logo „Verbandsdrogist“ war an der Eingangstür angebracht.
In der 1. Etage im Hause Thallwitz wohnte Familie Heyer mit Tochter Christine. Sie wurde später von Herrn Barth als Drogistin ausgebildet. Außerdem gab es noch zwei Angestellte. Die Drogerie hatte aufgrund des großen Angebotes von Chemikalien, Farben, Sämereien, Kosmetik sowie vielen anderen Artikeln auch noch etliche Lagerräume, um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.
Familie Barth hatte einen Sohn (1926 geboren), der den Vornamen seines Vaters bekam, allerdings Artur ohne H. Er wurde ebenfalls in der Drogerie ausgebildet, übernahm später die Geschäfte seines Vaters und führte diese bis ins hohe Alter.
Die nächsten Eigentümer waren die gelernte Drogistin Christine Lange, geb. Hoyer, und ihr Mann Hans-Jörg. Sie übernahmen das Geschäft am 1. Juni 1977. Im Erdgeschoss gab es auf der nördlichen Seite des Hauses Thallwitz noch die Fischhalle von Heinrich Oelze, 1937 vom Sohn Alex übernommen. Doch schon Anfang des Zweiten Weltkrieges (1939) führte das Geschäft ein Ehepaar aus Österreich unter dem Namen Paul Keller, allerdings nicht als Fischhalle, sondern als Lebensmittelgeschäft.
Im Jahr 1949 übernahm Margarete Hüttenrauch, im Paunsdorfer Volksmund oft „Budenqualm“ genannt, das Geschäft.
Im Jahr 1955 wurde es als Handelsorganisation (HO)-Fischwaren verstaatlicht. Ein großes Wasserbecken für lebende Fische aus der Zeit von Fisch-Oelze war noch vorhanden.
Am 31. Dezember 1987 mussten die Räume der Drogerie und des Fischgeschäftes wegen Baufälligkeit geräumt werden. Nach einigen Jahren Leerstand wurde das Haus Thallwitz, ab 1941 Thallwitz’sche Erben, mit allen Nebengebäuden, einigen dahinter liegenden Kleingärten sowie den daneben liegenden Flachbau von Foto-Clauß im Juli 1993 abgebrochen.
Auf dem 4000 Meter großen Areal sollte im Sommer 1995 der Bau der „Schweden-Passage“ mit einem Wohn- und Geschäftshaus sowie Tiefgarage entstehen. Aber dieses Vorhaben hat sich in Luft aufgelöst.
Heute befindet sich hier ein ALDI-SB-Markt.
Haus Thallwitz um 1930.
Text | Fotos: Lothar Schmidt