Nach 100 Jahren – feierliche Glockenweihe in Baalsdorf

Ein außergewöhnliches Spektakel erlebten am 21. März rund 200 Menschen in Baalsdorf. Bei Umrundungen des Dorfangers konnten sie auf einem von Kaltblütern gezogenen Anhänger  ihre heiß ersehnten, brandneuen Kirchenglocken bewundern. Später erhielt das edle Bronzegeläut im Pfarrgarten eine feierliche Weihe. Dank vieler Unterstützer ging nun der Wunsch nach neuen Bronzeglocken in Erfüllung.

Was lange währt, wird gut! Seit 1917 mussten die Baalsdorfer ersatzweise mit drei „Eisenhartgussglocken“ vorlieb nehmen. Wie Pfarrer Dr. Christian Wedow von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Baalsdorf-Mölkau erklärte, wurden Bronzeglocken damals vielerorts eingezogen und für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen. Dies passierte während des Ersten Weltkrieges auch mit den historischen Baalsdorfer Bronzeglocken.
Am 21. März 2021 war es dann so weit: Nach über 100 Jahren erhielt der Ort wieder ein wertvolles Bronze-Glockengeläut! Und das ist gut so, denn Hartgussglocken haben „nur“ eine Lebenserwartung von 80 bis 100 Jahren.
Die evangelische Kirchgemeinde hatte den „Neuguss“ eines Bronzegeläuts nach Beratung mit einem Glockensachverständigen beschlossen. Gleichzeitig bedurften der Glockenstuhl, die Läutemaschinen und auch der Turm selbst mit Rissen im Mauerwerk einer Sanierung.

Text | Foto: Anke Brod