Im Entstehen – Musenhof am Rosental

Neuer Betreiber für das Gohliser Schlösschen lädt zum Mitgestalten ein

Endlich. Eine Wiedereröffnung des Gohliser Schlösschens ist in Sicht. Neuer Betreiber ist die eigens gegründete Gohliser Schlösschen / Musenhof am Rosental gGmbH. Und die hat sich viel vorgenommen.
„Wir wollen an die Traditionen anknüpfen und uns der Verantwortung stellen, den Ort des gesellschaftlich-bürgerschaftlichen Engagements wieder zum Blühen bringen“, sagt Geschäftsführer Thomas Roßdeutscher. Im Zentrum werde weiterhin Kunst und Kultur und die Begegnung stehen. Kultur- und Kunstinteressierte der ganzen Stadt und besonders Anwohner dürfte es freuen, dass das renovierte Gohliser Kleinod vom neuen Betreiber zu einem „Haus der Begegnung“ entwickelt werden soll, letztendlich zu einem geschätzten „Musenhof am Rosental“ samt Café Musenhof.

Wichtig ist Roßdeutscher, dass das Gohliser Schlösschen künftig wieder von möglichst vielen Leipziger Bürgern genutzt wird. „Wir wollen dazu einladen, das Schlösschen als Treffpunkt und Begegnungsstätte zu nutzen.“ Das gelte auch als Einladung an Leipziger Vereine und Verbände, Bürgerinitiativen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Ensembles und Künstler. Dafür stehen neuerdings mehr Räume zur Verfügung. Es gehe nicht nur darum, dass Besucher den Musenhof beleben, sondern dass sie das Hofleben selbst mitgestalten.
„Wir haben stets ein offenes Ohr für neue Ideen, denn wir wissen, wie sehr den Gohlisern ihr Schlösschen am Herzen liegt, deshalb lassen wir uns nicht einfach nieder wie ein Ufo. Wir wollen mit unserem Konzept überzeugen und laden alle ein mitzuwirken.“

Im April wird die Betreibergesellschaft einziehen. „Wenn alles nach Plan läuft und der Stadtrat am 24. März die Beschlussvorlage genehmigt, können wir die Büroräume nach Ostern beziehen.“ Dann werden der Geschäftsführer und zwei weitere neu eingestellte Mitarbeiter vor Ort sein. Der Rest des Teams folgt nach und nach, je nachdem wie es die Umbauarbeiten und die Pandemie zulassen.

Bewährte Angebote wie die Reihe „Bürgerkonzerte“ werden fortgeführt. Immerhin fand im September letzten Jahres das 234. Konzert statt. „Ich weiß nicht, wie Herr Schippmann das neben seiner Tätigkeit als Berufsmusiker schafft, sein dauerhaftes Engagement verdient jedenfalls größten Respekt.“
Fortgesetzt werden ebenso  Lesungen, musikalische Führungen, Gartenkonzerte. All das soll es künftig wieder geben, auch Sommertheater, das voraussichtlich ab 2022. Roßdeutscher hofft, dass die „alten“ Partner auch „neue“ Partner werden. Dazu zählt er unbedingt auch den Freundeskreis Gohliser Schlösschen, der das Haus viele Jahre betrieben hat.

„Der Freundeskreis hat einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt des Gohliser Schlösschens geleistet“, betont der Geschäftsführer, der in Leipzig u.a. Betriebswirtschaft und  Musikwissenschaft studierte. „Von Anfang an haben wir den Wunsch zum Ausdruck gebracht, mit dem Freundeskreis weiterhin zusammenarbeiten zu wollen.“ Es wäre eine große Freude, „wenn wir auch künftig mit der Unterstützung des Vereins rechnen dürften.“ Möglichkeiten der Zusammenarbeit würden gerade ausgelotet.

Thomas Roßdeutscher und Michael Plättner, die zwei Gesellschafter der gGmbH, brennen darauf, „dieses großartige Gebäude wieder zu einem lebendigen Zentrum im Stadtteil entwickeln zu können.“ Eine Eröffnungsfeier werde es wegen der Pandemie wahrscheinlich nicht geben können. Das erste große Ereignis wird der Gohliser Kunstmarkt des KuK Vereins am Pfingstmontag sein. Mehr darüber berichtet das Ortsblatt in der April-Ausgabe.

Text | Foto: Marianne H.-Stars

Geschäftsführer Thomas Roßdeutscher vor dem Schlosstor.