Hubert Ritter prägt Leipzig bis heute

Nur sechs Jahre – von 1924 bis 1930 – war Hubert Ritter (1886–1967) Stadtbaurat der Stadt Leipzig. Umso verblüffender ist es, was und wie viel unter seiner Leitung und nach seinen Plänen in Leipzig gebaut und umgesetzt wurde.
Als Vertreter der modernen Architektur hat er viele stadtbildprägende Gebäude gebaut: den „Kohlrabizirkus“, das im Krieg zerstörte Planetarium am Zoo sowie mehrere Schulen und Krankenhäuser wie beispielsweise das St. Elisabeth in Connewitz. Mit solch spektakulären Siedlungen wie dem „Rundling“ in Lößnig oder der Bebauung in der Faradaystraße hat Ritter auch starke städtebauliche Akzente gesetzt. Und sein Generalbebauungsplan von 1929 half, der damals eher unkontrollierten Entwicklung der Stadt einen Rahmen zu setzen. Der Plan legte fest, den historischen Stadtkern zu erhalten.
Verwaltungs- und Geschäftshäuser sollten in einem Ring entlang der Promenade rund um die Innenstadt entstehen. Dieses Konzept ist bis heute sichtbar.
Auch im Leipziger Westen hat Hubert Ritter seine Spuren hinterlassen: Das Westbad am Lindenauer Markt, die gerade frisch renovierte Schule in der Ratzelstraße, den Wohnblock zwischen Siemens- und Limburger Straße sowie das Schulgebäude in der Karl-Heine-Straße, das gerade renoviert wird, um ein Gymnasium aufzunehmen.

55. Volksschule (heute: 55. Oberschule), Ratzelstraße 26.