Paunsdorf gestern und heute
Schon 1889 gab es Gespräche zwischen der Gemeinde Paunsdorf und der Gasanstalt Sellerhausen (Thüringer Gasgesellschaft) wegen der Verlegung einer Gasleitung nach Paunsdorf. Als die Leitung einige Jahre später gelegt wurde, gab es Gasbeleuchtung in den Häusern und in Paunsdorfs Straßen. Die Gemeinde musste sich um Gaslaternen und das Zubehör (Scheiben Gasglühkörper oder wie es im Volksmund heißt „Glühstrümpfe“) und andere Teile kümmern. Aber auch viele Firmen der einschlägigen Branche schickten jetzt Angebote an die Gemeinde Paunsdorf. Unter anderen von der Export-Gasglühlicht-Gesellschaft m.b.H. Berlin oder der Hugo Schneider AG.
Paunsdorf bei Leipzig. Ein Angebot schickte auch die Paunsdorfer Firma Robert Sommerburg am 11. September 1911 an die Gemeinde mit folgendem Text:
Herrn Gemeindevorstand Dölling
Unter höflicher Bezugnahme auf unsere heutige persönliche Unterredung bestätige ich hiermit den mir gütigst erteilten Probeauftrag, auf Lieferung von 50 Normalgasglühkörpern, den ich promptest ausführen werde.
Ich bitte, die Glühkörper baldtunlichst zu einem Versuch zu verwenden und hoffe gern, über den Ausfall desselben recht günstiges zu hören. In Anbetracht des mit der Gemeinde zu erwartenden grösseren Umsatzes habe ich den Preis M-,19 pro Stück excl. Steuer alleräusserst gestellt, denn die von mir geführte Specialmarke in Gasglühkörpern repräsentiert sowohl hinsichtlich Leuchtkraft, als auch Haltbarkeit das denkbar Beste.
Indem ich für freundliche Auftragserteilung bestens danke, bitte ich auch bei weiterem Bedarf in Beleuchtungsartikeln mein Angebot gütigst mit einholen zu wollen und zeichne mit vorzüglicher Hochachtung Robert Sommerburg.
Auf dem Briefkopf der Firma Robert Sommerberg aus Paunsdorf (links) ist leider keine Straße vermerkt. In einem Adressbuch von 1908 war folgender Eintrag zu finden: Robert Sommerburg Korrespondent Böttgerstraße Kataster-Nr. 168.
Die Kat.-Nr. 168 wurde später die Hausnummer 13. Es ist also möglich, dass damals in der Böttgerstraße 13 im Hof ein Hintergebäude war, welches abgerissen worden ist.
Vielleicht können Leser hier weiterhelfen?
Ein weiterer Hinweis über den seltenen Namen Sommerburg war in einem Adressbuch von 1928 angegeben: Robert Sommerburg Heraklith-Vertrieb Leipzig C1, Dösner Weg 16.
Text | Foto: Lothar Schmidt