Glasbläserei im Werk 2: „Wir hören nicht auf zu lernen“

Die Glasbläserei im Werk 2, die seit 1992 existiert, ist beliebt bei Klein und Groß, vor allem wegen der Mitmachwerkstatt. Ohne die Corona-Einschränkungen wäre sie in diesen Tagen während der Osterferien voll belegt. Werkstattleiter Gleb Gukajlo und Praktikant Jacob E. Herenz sind dennoch vor Ort. Mit Voranmeldung können sich interessierte Kinder und Erwachsene in der Welt zarter gläserner Gegenstände umschauen und etwas erwerben, für sich oder als Geschenk.
Die Auswahl reicht von kleinen Tierfiguren und Haarschmuck-Perlen über feine Vasen, gläserne Eier und Anhänger bis zum frechen Flaschenteufel. „Und das sind die ultimativen Glasfederhalter“, sagt Gleb. „Diese Kalligraphiestifte schreiben richtig, wenn man sie in Tinte taucht.“ Und nicht zu vergessen die nachhaltigen Trinkröhrchen aus Glas, die in der Werkstatt nachgebaut wurden. Vorlage war das kaputte Röhrchen einer Besucherin.
Gleb Gukajlo, der von 2009 bis 2012 in Lauscha das Glasbläserhandwerk erlernte, durfte 2019 die Werkstatt im Werk 2 vom Gründer Otto Lattermann übernehmen. Das macht den jungen Mann stolz, denn es habe mehrere Bewerber gegeben. Nach seiner Ausbildung habe er „Lebenserfahrung“ gesammelt, wie er sagt, als Fotograf, als Koch am Südplatz, im Callcenter und auf Reisen. So habe er eine gewisse Reife erreicht. „Aber wir hören nicht auf zu lernen“, fügt Gleb hinzu. „Jacob und ich, wir ergänzen uns, wir bilden uns weiter und entwickeln gemeinsam Neues.“
Jacob radelt von Stötteritz 15 Minuten zur Arbeit, Gleb kommt aus Plagwitz ebenfalls mit dem Rad, aber lieber gehe er zu Fuß, wie er sagt, da könne er besser nachdenken, während er durch den Wald läuft. Natürlich warten die beiden jungen Männer auf das Ende der Einschränkungen, damit sie endlich wieder gemeinsam mit den Kindern arbeiten können.
Text | Foto: anne

Öffnungszeiten der Glasbläserei Kochstraße 132 (Eingang Cammerspiele):
Di und Fr von 10-16 Uhr, Mi und Do von 14-20 Uhr.
Anmeldung unter: 0341 | 3080127, www.werk-2.de

Gleb Gukajlo (l.) und Jacob E. Herenz in der Glasbläserei.