Ein Haus in Alt-Paunsdorf (2. Teil)

Paunsdorf gestern und heute

Im 1. Teil vom Artikel „Ein Haus in Alt-Paunsdorf“ (Ortsblatt 10/2020) war die Erdgeschosszone des Hauses Barabarstraße 16 gut erkannbar. Rechts neben dem Hauseingang ein Schild:
Klempnerei und Installation für Bau Gas und Wasseranlagen Klosett und Badeeinrichtung. Links neben der Tür hängt an der Hauswand eine Gießkanne mit der Beschriftung: Alfred Scheffler Klempner.
Mitte der Dreißigerjahre befand sich die Klempnerei im Hofgebäude der ehemaligen Tischlerei. Zum Betrieb gehörten außer dem Chef und seiner Frau Lieselotte noch weitere sechs Mitarbeiter. Die Klempnerei hatte auch die Lizenz für Gasanlagen.
Nach dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 musste Herr Scheffler aus politischen Gründen aus der DDR fliehen. Er hinterließ sein Hab und Gut seinem Mitarbeiter Gerhard Regensburger, welcher bis zum Rentenalter die Klempnerei weiter führte.
Das Lebensmittelgeschäft im Vorderhaus gab es noch bis Ende der Siebzigerjahre. Nach Schließung wurde es als Wohnung umgebaut.

Text | Fotoarchiv: Lothar Schmidt

Die Klempner-„Mannschaft“ im Jahr 1950. Von links nach rechts: ein Schweißer; Gerhard Regensburger; Lieselotte Scheffler; auf dem Stuhl ein weiterer Schweißer; Geselle Hermann Buhl; Ele, ein alter Mitarbeiter und Mann für Alles; Chef Alfred Scheffler; Herr Brückner, zuständig für den Schreibkram und die Finanzen.