Durch die Leipziger Wasserstraßen gleiten – mit dem Gesundheitssportverein Dr. Heine e. V.

An Fließgewässern mangelt es in Leipzig glücklicherweise nicht. Als Naherholungsräume tragen sie zur Lebensqualität im Stadtteil bei, sie haben Einfluss auf das Stadtklima und sind ein Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Nicht zuletzt laden sie aber auch zur sportlichen Betätigung ein.

Insbesondere zum Rudern. Und das ist eigentlich ein perfekter Freizeitsport: er ist leicht erlernbar, man kann ihn fast in jedem Alter, alleine oder gemeinsam in Gruppen betreiben. Vor allem aber handelt es sich um eine gesunde Sportart, die sich positiv auf alle Hauptmuskelgruppen auswirkt und dazu äußerst kreislauffördernd ist. Verletzungen sind selten, nach Untersuchungen von Krankenkassen zählt Rudern zu den ungefährlichsten Sportarten.

Eine Trainingsmöglichkeit haben Bewohnerinnen des Leipziger Westens fast vor der Haustür: seit ca. zwanzig Jahren existiert der Gesundheitssportverein Dr. Heine e. V. direkt am Karl-Heine-Kanal. Wobei die Namensgleichheit mit dem „Vater“ des Kanals, Dr. Carl Erdmann Heine – selbst ein Freund des Rudersports, nur ein schöner Zufall ist. Die etwa 200 Mitglieder können die vereinseigenen Boote am eigenen Anleger gleich unterhalb des Vereinsgeländes besteigen und von dort aus Richtung Lindenauer Hafen oder Richtung Weiße Elster fast lautlos und flink durchs Wasser gleiten. Das Vereinsgelände selbst befindet sich in einem Teil der früheren Jutespinnerei Texafol; zwei der Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Fabrikhallen wurden von Familie Heine für die Sportnutzung saniert. Schließlich erfordert die Lagerung der langen Ruderboote viel Platz, und ausgebessert werden müssen sie gelegentlich auch. In der gut ausgestatteten Bootswerkstatt arbeitet Vereinsvorsitzender Manfred Heine gebraucht erworbene Ruderboote auf – oder entwickelt eigene Typen wie einen Katamaran, der wegen des Doppelrumpfes weniger ‚kippelig‘ ist und daher auch Seniorinnen, Übergewichtigen und unsicheren Menschen eine Trainingsmöglichkeit eröffnet.

Das sportliche Spektrum des Vereins geht aber weit über das Rudern hinaus: für Rückenschule, Zumba und weitere Trainingsangebote steht eine eigene Turnhalle zur Verfügung. Und durch die großen Fenster eines der Trainingsräume fällt der Blick über den grünen Einschnitt des Kanals auf die Baumwollspinnerei – gute Bedingungen für ‚naturnahen‘ Sport also sogar im Innenbereich.
Nach coronabedingter Pause ist seit einiger Zeit der Sportbetrieb wieder möglich. Trainiert wird wöchentlich sowohl auf dem Zwenkauer See als auch auf dem Karl-Heine-Kanal – Interessent*innen dürfen sich gern melden:

Gesundheitssport Dr. Heine e. V., Groitzscher Straße 91, 04179 Leipzig, Telefon: 0341 | 24 19 893, E-Mail: kontakt@gesund-heine.de

Im Lindenauer Hafen muss sie wenden, die gut gelaunte Rudergesellschaft. Zu besonderen Gelegenheiten als Hommage an Carl Heine mit Zylinder unterwegs, jedoch ohne den eher unpraktischen Frack.
Foto: Heiko Müller